VON FABIEN D'ORAZIO
Wie kann man Menschen helfen, die nicht vom Leben verwöhnt sind und die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen sind, um eine gefestigte Stellung in unserer sich rasant entwickelnden Gesellschaft einzunehmen? Diese Frage stellten sich dieses Jahr die Mitglieder des Schifflinger Clubhauses „Beim Kiosk“. Eine Frage, die so simpel erscheint, sich jedoch ebenso schwer beantworten lässt.
Bereits seit geraumer Zeit unterstützt das Clubhaus die Vereinigung „Stëmm vun der Strooss“, u. a. mit einer Kleidersammlungsaktion, anlässlich der Freiwillige gebrauchte Kleidung für Hilfsbedürftige abgeben können. Mit ihrer Kochaktion hatten sich die Schifflinger nun eine weitere Idee einfallen lassen, um zu helfen.
So hatten die Verantwortlichen des Clubhauses zusammen mit den Mitgliedern beschlossen, an zwei Tagen für die Besucher der Escher Zweigstelle der „Stëmm vun der Strooss“ zu kochen. Am vergangenen Mittwoch wurde in den Räumlichkeiten des Clubhauses in der Rue C. M. Spoo in Schifflingen vorgekocht; am darauffolgenden Donnerstag wurde das Menü in den Lokalitäten der „Stëmm“ in Esch/Alzette fertig zubereitet und serviert.
120 bis 140 Personen wurden von einem Dutzend freiwilliger Helfer verköstigt, was ein großer Erfolg für alle Beteiligten war. Diese Aktion sollte aber nicht nur der reinen Geselligkeit dienen, sondern auch die Solidarität und den Gemeinschaftssinn zwischen den freiwilligen Wohltätern und den Hilfsbedürftigen stärken. Ein Ziel, das sich die „Stëmm vun der Strooss“ schon seit vielen Jahren gesetzt hat.
Im Jahre 1996 gegründet, hat die „Stëmm vun der Strooss“ sich seitdem in der Hauptstadt und in Esch/Alzette etabliert und fördert ehrgeizig die Integration von sozial benachteiligten Menschen. Vor allem für Obdachlose, Arbeitssuchende, ehemalige Strafgefangene oder drogen- und alkoholabhängige Personen bietet die Vereinigung Hilfe an, in Form von Beratungen, Wohnungsvermittlungen, Klinik- und Gefängnisbesuchen oder Lernkursen.
Finanzielle Unterstützung erhält die „Stëmm“ dabei vom Luxemburger Gesundheitsministerium und von Spendern. Außerdem arbeitet die Vereinigung eng mit dem Roten Kreuz zusammen. Neben Freiwilligen besteht das Personal der „Stëmm“ auch aus hauptamtlichen Beschäftigten, die im Rahmen eines gemeinnützigen Arbeitsprogramms bei der Organisation tätig sind.
Keine Unterschiede machen
„Aus Überzeugung bieten wir diesen Menschen unsere Hilfe an. Unterschiede werden hier keine gemacht, jeder braucht einmal Hilfe und niemand sollte sie verwehrt bekommen, egal wer er ist.“, erklärten die hilfsbereiten Mitglieder des Clubhauses „Beim Kiosk“ auf „Wort“-Nachfrage.