Professor Dieter Ferring plädiert bei Konferenz für gesundes und aktives Altern

Das laufende Jahr ist das europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen. In diesem Zusammenhang fand am Mittwochnachmittag in Schifflingen im „Club Haus beim Kiosk“ eine Konferenz statt. Professor Dr. Dieter Ferring von der Universität Luxemburg war eingeladen und informierte als Spezialist auf diesem Gebiet über die Wichtigkeit dieses Themas und was jeder Einzelne selbst dazu beitragen kann, um gesund und aktiv zu altern.

In der Europäischen Union ist ein erheblicher Altersstrukturwandel der Bevölkerung zu verzeichnen. Ein älter werdendes Europa bringt verschiedene Herausforderungen mit sich: für den Arbeitsmarkt, für die Gesundheitssysteme und für den Lebensstandard im Alter. Das europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen bietet eine Plattform, um darüber nachzudenken, was jeder einzelne Bürger für die Förderung des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen tun kann, denn auch ein älter werdendes Europa ist voller Chancen.

Übers Alter spricht man nicht. Oder doch? Das europäische Themenjahr bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Erfahrung, die Weisheit und die vielen anderen Qualitäten, die ältere Mitbürger zur Gesellschaft beitragen, gemeinsam anzuerkennen und zu mobilisieren. Marie-Anne Maroldt, die Verantwortliche des Club Senior Schifflingen, hatte Professor Ferring am Mittwoch ins „Club Haus beim Kiosk“ eingeladen, um einen Vortrag über aktives Altern zu halten.

Fokus auf ökonomischen
und individuellen Faktoren
Der Professor stellte zu Beginn gleich drei wichtige Fragen in den Raum: „Was ist alt? Wie definiert man alt? Und wann fängt man an, alt zu werden?“ Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle, nämlich die physischen, die ökonomischen, die sozialen und auch die individuellen Faktoren. Professor Ferring gab zu verstehen, dass vor allem die individuellen und ökonomischen Determinanten von großer Relevanz sind.

Das längere Erhalten der Gesundheit und die Bemühungen für bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt für ältere Erwerbstätige sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Auch der Wille, ein aktives Mitglied der Gesellschaft zu bleiben und in einer Umgebung leben zu können, in der älter werden nicht gleichbedeutend ist mit der Abhängigkeit von anderen, fördert das Wohl der Senioren und gibt ihnen das Gefühl des Eingebundenseins.

„Menschen werden ganz unterschiedlich alt. Dies ist ein sehr spannendes, aber auch schwieriges Phänomen. Es gilt allerdings in jeder Hinsicht die Aufrechterhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit zu fördern, die mentale Fitness und die regelmäßige körperliche Aktivität zu optimieren. Auf diesem Weg vermeidet man frühzeitiges Auftreten von Krankheiten und Abhängigkeit“, erklärte Professor Ferring.

Marie-Anne Maroldt, die sich seit Jahren für das Wohl der Senioren einsetzt, gibt zu verstehen, dass es egal ist, wie alt man ist, dass jeder eine aktive Rolle in der Gesellschaft spielen und eine bessere Lebensqualität genießen kann. „Als Verantwortliche des Club Senior Schifflingen bin ich stets darum bemüht, das aktive Altern zu unterstützen, insbesondere in den Bereichen der Beschäftigungsmöglichkeiten, der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und der Förderung der selbständigen Lebensführung. Es ist durchaus möglich für Menschen des dritten Alters eine neue Rolle im Leben anzunehmen, man muss ihnen nur zeigen wie es geht“, äußerte sich Marie-Anne Maroldt. Man ist nie zu alt für aktives Altern und ein möglichst langes, gesundes und erfülltes Leben zu leben. (Text: Anne Heintz / Fotos: Gerry Huberty)