Gemeinde erweitert Schulkomplex „An der Dällt“ in Münsbach

Am Münsbacher Schulcampus „An der Dällt“ wurde in den vergangenen Jahren umfangreich gefeilt und gebaut. Mit dem Bau neuer Schulräumlichkeiten, einer „Maison relais“ sowie einem Multifunktionsgebäude hat die Gemeinde Schüttringen aber nur die erste Phase des Großprojekts umgesetzt. Phase 2 soll nun mit dem Bau der neuen Sporthalle samt unterirdischem Parkhaus folgen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Februar kommenden Jahres anlaufen.

Erforderlich ist die neue Sporthalle, da die bestehende Infrastruktur (Baujahr 1984) nicht mehr den Standards der Zeit entspricht und auch den Anforderungen der schnell wachsenden Gemeinde Schüttringen nicht genügt. Die „alte“ Halle wurde und wird zudem nicht nur für sportliche Aktivitäten genutzt, in ihr finden auch Veranstaltungen von kulturellen Vereinigungen aus der Gemeinde, wie der Musikgesellschaft und dem Gesangverein, statt.

Eine Situation, die besonders den Schulsport beeinträchtigt, da permanente Installationen wie beispielsweise feststehende Trampolins nicht möglich sind und auch vor Events, wie etwa Konzerten der lokalen „Musek“, aufgrund des Bühnenaufbaus die Schulkinder ihre Sportaktivitäten nicht immer optimal ausüben konnten, wie der zuständige Schöffe Fränz Krecké gegenüber dem „Luxemburger Wort“ erklärt.

Schulsport im Vordergrund

So sollen die neuen Infrastrukturen auch in erster Linie dem Schulsport dienen. Im Erdgeschoss stehen dafür 1 900 Quadratmeter zur Verfügung. Die per Fußbodenheizung temperierte Halle soll dabei mit Vorhängen in drei Felder eingeteilt werden, so dass drei Schulklassen unabhängig voneinander ihren Aktivitäten nachgehen können. Das von Kindern und Lehrpersonal lange gewünschte „Airtramp“-Trampolin soll nach dem Bau der neuen Infrastruktur endlich seinen festen Platz in der „alten“ Sporthalle finden.

Die auf 500 Quadratmeter verteilten Räume im Obergeschoss des Neubaus sollen vor allem für Nicht-Ball-Sportarten wie beispielsweise Karate genutzt werden. Überhaupt erhofft sich der Schüttringer Sportschöffe, dass durch die modernen Infrastrukturen andere Sportarten als bisher den Weg in die Gemeinde finden, sich dort etablieren und sich neue Vereine gründen. Basketball und Volleyball wären nur zwei der möglichen Sportarten, sagt Fränz Krecké. Derzeit beheimatet die Gemeinde einen Fußballclub, einen Tennisverein sowie eine Badminton-Vereinigung.

Der von „Architecture + Aménagement Bertrand Schmit“ und „Marc Gubbini Architectes“ entworfene 46 Meter lange, 42 Meter breite und neun Meter hohe kubische Baukörper fügt sich zwischen der „Maison relais“ und dem Multifunktionsgebäude neben dem öffentlichen Platz des Schulkomplexes „An der Dällt“ in Münsbach ein. Durch einen Anbau soll der Zugang zur bestehenden Sporthalle, die selbstverständlich weiterhin Verwendung finden wird, auch weiter ermöglicht werden, so dass auch der dortige Ausschank bei Bedarf genutzt werden kann.

Die Außenfassade der neuen Sportinfrastruktur orientiert sich vom Dekor her an den anderen Neubauten des Campus, deren Oberflächen und Material aufgegriffen werden. So wird auch die klare Linie der federführenden Architekten deutlich: Die Architektengemeinschaft bestehend aus „Architecture + Aménagement Bertrand Schmit“ und „Marc Gubbini Architectes“ zeichnet nämlich auch für das Design von Schulerweiterung, „Maison relais“ und Multifunktionsgebäude verantwortlich.

Das Dach der neuen Sporthalle soll zu Teilen begrünt werden. Für optimale Lichtverhältnisse im Innern der Halle sorgt eine doppelschalige Industrieverglasung, die als transluzentes Material und mit integrierter Wärmedämmung nicht nur viel Licht in den Spielfeldbereich lässt, sondern auch gemäß der Niedrigenergiebauweise bei sämtlichen Neukonstrukten auf dem Campus den Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Selbiges tut die Beleuchtungsanlage, zudem wird. wie bei den anderen Campus-Gebäuden auch, das Regenwasser aufgefangen und in den Sanitäranlagen wiederverwendet. Beheizt wird die Halle in der Hauptsache durch die bestehende Holzhackschnitzelanlage auf dem Campus, die auch die anderen Bauten mit Wärme versorgt.

In der neuen Halle werden Tribünen mit 300 Sitzplätzen, davon drei bis fünf behindertengerecht, sportbegeisterten Zuschauern Platz bieten. Behindertengerecht wird auch der Innenaufzug sein, der das Erdgeschoss der Halle nicht nur mit dem Obergeschoss, sondern auch mit der neuen Tiefgarage unter der Sportinfrastruktur verbindet.

Tiefgarage mit 58 Stellplätzen

300 Sportzuschauer erfordern notgedrungen auch entsprechende Parkmöglichkeiten. Zudem soll mit dem Bau der ebenfalls 1 900 Quadratmeter großen Tiefgarage und ihren 58 unterirdischen Stellplätzen sowie nochmals 57 im Außenbereich das bestehende Parkangebot auf dem Campus erweitert werden.

Alles in allem schlagen Sportzentrum und Tiefgarage mit rund 8 Millionen Euro zu Buche. Circa 35 Prozent, nämlich über 2,3 Millionen Euro, werden dabei vom Sportministerium bezuschusst.

Im April diesen Jahres wurden Sporthalle und Parkhaus, und damit Phase 2 des Schulkomplexes „An der Dällt“, im Gemeinderat gestimmt. Im Juni lag dann die ministerielle Genehmigung vor.

Im Vorfeld der Arbeiten wird die Gemeinde in Zusammenarbeit mit einem Privatunternehmen ein Sicherheitskonzept für die Phase der Arbeiten entwickeln, um die täglich dort zur Schule gehenden Kinder und das Lehrpersonal bestmöglich vor den Gefahren einer derartigen Großbaustelle zu schützen.

Im Februar kommenden Jahres sollen die Arbeiten dann ihren Anfang nehmen, so dass bei geplanter 18-monatiger Bauzeit die Kinder und sonstigen sportlich Aktiven der Gemeinde Schüttringen ihren neuen Sporttempel im September 2012 in Betrieb nehmen können sollten.