Wer den „Mediterranen Garten“ in Schwebsingen in seiner jetzigen Form noch sehen möchte, soll sich beeilen. Nach Saisonende am 30. September wird die Anlage an der Route du Vin, Nummer 89, teilweise umgebaut. Der Garten wird sich in einigen Punkten ändern, die Scheune dafür umso mehr. Unter dem Strich sollen die rund 1 500 Besucher im Jahr mehr Service erhalten. Ein Platz für kleine Veranstaltungen ist ebenso vorgesehen.
Eine große und eine kleine Scheune befinden sich im „Mediterranen Garten“ von Schwebsingen. Die große wird viel genutzt, doch die kleine kann von den Mitarbeitern der „Stëftung natur&ëmwelt/Fondation Hëllef fir d'Natur“ nicht in Anspruch genommen werden. Dies wurde lange bedauert, doch es wird sich etwas ändern. Für rund 400 000 Euro wird die kleine Scheune umgebaut und somit mehrere Funktionen erhalten. Die Ausgaben sollen von der „Oeuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“ übernommen werden.
Der Umbau soll als Erstes vielen Pflanzen dienen, die im „Mediterranen Garten“ besichtigt werden können. „So wird die Fläche für die Überwinterung der Pflanzen vergrößert“, erklärt Goerges Moes von „natur&ëmwelt“. Mit der geplanten Beglasung im Dach werde die kleine Scheune dafür in Zukunft hervorragend geeignet sein.
Darüber hinaus sollen die Besucher mehr Service erhalten. Nach den Worten von Moes ist ein Empfang vorgesehen, in dem die Besucher ihre Fragen stellen können. Darüber hinaus sollen Toiletten, eine kleine Küche und ein Raum für Veranstaltungen (u. a. Ausstellungen, kleine Konzerte) das erneuerte Gebäude bereichern. Auch eine Bibliothek und Büroräume kommen in dem Konzept vor. Neben den Mitarbeitern der Stiftung ist dort im Rahmen eines Leader-Projektes eine Person in der Ausbildung.
„Wir möchten mit dieser Anlage bekannter werden“, erklärt Georges Moes. Einheimische seien selbstverständlich genauso willkommen wie Touristen. „Remich hat viel zu bieten, Bech-Kleinmacher hat das ,A Possen‘, es gibt den ,Haff Réimech‘, den Bootshafen und weitere Attraktionen in dieser Region“, zählt Moes auf. Der „Mediterrane Garten“ könne sich hier prima einreihen.
Auf der 19 Ar großen Anlage werden Führungen angeboten, die eine bis anderthalb Stunden dauern. Es komme häufig vor, sagt Moes, dass die Besucher dann eine Menge Fragen haben, die sie alle beantwortet haben möchten. Mit den neuen Infrastrukturen könne man besser auf die Wünsche der Gäste eingehen.
Unabhängig von dem Umbau wird das Zentrum für ökologische Gartenkultur, wie der „Mediterrane Garten“ offiziell heißt, freundlicher für Menschen mit einer körperlichen Behinderung gestaltet. Der Garten soll möglichst gut für Menschen im Rollstuhl zu erkunden sein. Kleine Abschnitte könnten aber nicht komplett barrierefrei gestaltet werden.
Der „Mediterrane Garten“ in Schwebsingen ist ein privater Sammlergarten, der in den vergangenen 30 Jahren von Charles Roovers und Dieter Lingener gestaltet und unterhalten wurde. Ende 2009 ging der Garten im Zuge einer Schenkung in den Besitz der Fondation „Hëllef fir d'Natur“ über. Im Gegenzug verpflichtete sich die Stiftung, den Garten längerfristig weiterzuführen und die bisherigen Eigentümer in ihrer Arbeit zu unterstützen. Der 19 Ar große Garten versammelt heute einen Pflanzenbestand von rund 1 000 verschiedenen Arten und Sorten. Einen Schwerpunkt bilden dabei mediterrane und andere Arten aus subtropischen bis tropischen Klimagebieten, die im milden Weinbauklima der Mosel prächtig gedeihen. Darüber hinaus versammelt der Garten ein breites Spektrum an klassischen Gartenstauden und zeigt kleinere Sammlungen ausgewählter Sorten von unter anderem Pfingstrosen, Rosen, Christrosen, Schwertlilien, Taglilien und Fuchsien.
Bis zum 30. September ist der Garten mit Ausnahme vom Montag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppen mit zehn bis 25 Personen sollen sich vorher für einen Besuch anmelden. jvdh