Konferenz über die Häuser Limbourg und Namur organisisert von den Italien-Freunden und Geschichtsinstitutionen aus Esch/Alzette und Luxemburg


Am gestrigen Montag hielt Jacques Doggen im Hörsaal der Uni Luxemburg eine Konferenz über die Geschichte der Häuser Limburg und Namur. Beide Häuser waren sehr eng mit der luxemburgischen Grafenfamilie verwandt, was im Rahmen der Konferenz immer wieder deutlich wurde. Der Redner befasst sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit für die soziale Aktion in der Geschichte. Er propagiert, dass die Geschichte nie still steht sondern immer verbunden mit Handeln und Tätigkeiten ist. Aus den beiden Häusern entstammen die für Luxemburg bedeutenden Grafen Heinrich IV, V. und VI. Der Redner hob hervor, dass sich die Grafen zunächst eine gesunde finanzielle Basis erschafften um nachher als römisch-deutscher Kaiser die Geschicke Europas zu leiten. Durch politisch kalkulierte Heiraten verbreiteten sie ihren Herrschaftsbesitz. Im Mittelalter hatten die Territorien noch andere Grenzen als heute und die Landesgebiete hatten andere Staatsgrenzen. Durch Bildprojektionen machte der Redner die wichtigsten Momente der luxemburgischen Geschichte anschaulich. Durch äußere und persönliche Rückschläge konnten die Luxemburger ihre Hausmacht in Europa nicht bis zum Schluss behaupten : zunächst durch fehlende Erben, dann durch verloren gegangene Schlachten an der Seite von Königen europäischer Nachbarn. Die Akteure der damaligen Zeit waren Diplomaten, die ihre Interessen geschickt vermarkten. Hätten sie mehr Glück gehabt und die Mittel, die wir heute zur Verfügung haben, hätte Luxemburg heute sicherlich ein größeres Territorium, mehr Macht in Europa und Europa wäre vielleicht nicht in einem Schuldenloch in dem es sich zur Zeit befindet.