Pech, Pannen und Pleiten: Abertausende von Fischen verenden derzeit in der Sauer!

In Steinheim hat heute das große Fischsterben begonnen. Abertausende von kleineren und größeren Fischen sind bereits zu diesem Zeitpunkt verendet und stündlich werden es mehr.

Am vergangenen Freitag hat man die FLPS informiert, dass im Zuge der Instandsetzungsarbeiten am Kraftwerk in Rosport der Wasserspiegel der Sauer um 2 Meter abgesenkt werden soll. Am Montag, gegen 17 Uhr war der Wasserspiegel der Sauer um 60 cm gesunken, nicht ohne die bereits vermuteten Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt an der Sauer.

In dem Laicharm in Steinheim, war das Wasserwirtschaftsamt präsent und versuchte die Fische mittels Netzen einzufangen. Leider hatte man versäumt sich die Stelle im Voraus anzusehen, so misslang das Vorhaben aufgrund der vor Ort wuchernden Wasserpflanzen. Indem man so den Fischen nicht helfen konnte, beschloss man mit einem Radbagger in den Schlick einzufahren um ein Wehr zu errichten um das Wasser für die Fische zurückzuhalten. Leider blieb der Bagger im Morast stecken, fiel sogar um, um musste mittels eines Kranes geborgen werden.

So errichtete man ein Wehr im Handbetrieb und hielt das Wasser mehr oder weniger zurück. Im Einlauf setzte man eine Feuerwehrpumpe und sorgte so für die Frischwasserzufuhr. Allerdings machten beide Beamte des P&Ch gegen 18 Uhr pünktlich Feierabend, nicht ohne zuvor die Pumpe abzustellen. Da bereits zu diesem Zeitpunkt jede Menge Fische vor Ort auf dem Trockenen lagen, hatte dies zahlreiche Angler alarmiert und auch der Präsident der FLPS Jos Scheuer war vor Ort.

Dank seines Einsatzes, gelang es eine Hochleistungspumpe aus der Gemeinde Echternach zu organisieren. Als die Pumpe mit vereinten Kräften gegen 21.30 lief, waren leider abermals tausende von Fischen im verbleibenden Brackwasser verendet.
Es bleibt abzuwarten, ob das provisorisch errichtete Wehr das restliche Wasser zur Genüge zurückhalten kann, resp. wie lange die Pumpen genügend Frischwasser liefern.

Scheinbar nichts haben die Verantwortlichen aus dem großen Sterben an der Mosel von vor zwei Monaten gelernt, ansonsten müsste man sich die Frage stellen, wieso nicht in etwa in Höhe der Brücke von Rosport ein provisorisches Wehr errichtet wurde, womit man allen Schaden für die Flora und Fauna oberhalb von Rosport hätte abwenden können. Laut FLPS Informationen gab es einen dementsprechenden Plan, welcher allerdings aus Kostengründen nicht realisiert wurde. Eine Schande.

Was den gleichen Laicharm auf der deutschen Seite betrifft, so sah man gestern Abend niemanden vor Ort, was darauf schließen lässt, dass unsere Nachbarn nicht über das Absenken informiert wurden.

Trotz der erst 60 cm , welche das Wasser zu diesem Zeitpunkt abgeflossen ist, liegen auch diesmal hunderttausende von Muscheln auf dem Trocknen und werden in den folgenden 2 Wochen, die das Projekt noch dauern soll, sterben.

In diesem Zusammenhang macht die FLPS einen Aufruf an alle Angler und Naturliebhaber sich mit Stiefeln, Eimern und Netzen zu bewaffnen und an der Sauer zwischen Rosport und Wallendorf nach dem Rechten zu sehen. Hier sind viele Leben zu retten, zumal heute Dienstag, gegen 15 Uhr der maximale Niedrigwasserstand erreicht werden soll. Dieser tiefe Wasserstand wird der Sauer dann bis zum Abschluss der Arbeiten am 28. Juli erhalten bleiben.

Affaire à suivre!