Luxemburger Kirchenoberhaupt wurde begeisterter Empfang geboten
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Nur zwei Wochen nach seiner feierlichen Bischofsweihe hatte sich der neue Erzbischof der katholischen Kirche in Luxemburg, Jean- Claude Hollerich, gestern zu einem Besuch in Vianden, der Stadt seiner Kindheit und Jugend, eingefunden.
Und Hunderte von Menschen aus Vianden und der Umgegend waren gekommen, um „ihrem“ Erzbischof einen begeisterten Empfang zu bereiten, darunter auch seine Eltern sowie zahlreiche Freunde und Bekannte.
Ein Fest, das dem Ourstädtchen wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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Freude und Stolz über "Veiner Jung"
„Sëdd wëllkomm wi ä Frënd, dä vuam Herrgott kënnt“, sang der Viandener Trinitarierchor, als Bürgermeisterin Gaby Frantzen-Heger und Dechant René Feltes den Erzbischof auf dem Platz vor dem Stadthaus in Empfang nahmen. Mit Freude und Stolz habe man in Vianden reagiert, als bekannt wurde, dass Jean-Claude Hollerich, ein „Veiner Jung“, zum neuen Erzbischof geweiht werden sollte, so Metty Weirich, Präsident der lokalen Kirchenfabrik: „Gott soll Eech seenen, fir dat Dir iisem Land an iiser Stad ä goude Bëschof an Hiirt sëdd!“
Nachdem ihm seitens der Messdiener ein Blumenstrauß überreicht worden war, wurde der Erzbischof unter den Klängen der „Veiner Stadmusik“ im Umzug zum „Monuments aux morts“ geleitet, wo er Blumen zum Gedenken niederlegte.
Vor dem Seitenportal der Trinitarierkirche hieß Félicie Scheidweiler Jean-Claude Hollerich anschließend im Namen des Pfarrverbandsrats willkommen, ehe der Erzbischof gemeinsam mit Dechant René Feltes und den geistlichen Mitbrüdern Léon Kirsch und Pedro De Sousa Pinto eine feierliche Bischofsmesse konzelebrierte.
Mehr als nur eine Touristenattraktion
Die Bedeutung seiner Viandener Wurzeln auch sprachlich unterstreichend, rief Erzbischof Jean-Claude Hollerich die lokale Glaubensgemeinschaft dazu auf, fest zusammenzustehen, denn nur wer sich für andere einsetze, könne wahres Glück finden: „Ech wëll nët, dat Veianen just eng Touristenattraktioun ass, mä eng Plaz, wou d'Leit glécklech kënne sinn a sech virun fireneen engagéieren“, so der Erzbischof, der eine Erneuerung der Kirche und neues Gehör für das Evangelium forderte.
Im Anschluss an die Messfeier, bei der dem Erzbischof auch ein neues Messgewand und eine Mitra überreicht wurden, zeigte sich Bürgermeisterin Gaby Frantzen-Heger überzeugt, dass Jean-Claude Hollerich der Kirche in Luxemburg dank seiner Intelligenz, Bescheidenheit und Volksnähe eine neue Dynamik verleihen werde.
Einen liebenswürdigen Blick auf die Kinder- und Jugendzeit des Erzbischofs warfen abschließend bei einem vom Ensemble „Manipura Filid“ umrahmten Empfang die Freunde aus Viandener Kindertagen zurück, dies mit Anekdoten und Geschenken.
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Text: John Lamberty
Fotos: © Armand Wagner