Kinder der Grundschule wollen ihren Schulhof aufwerten

„Eine Ritterburg zum Klettern wäre cool. Tischtennistische auch. Ich könnte mir Netzschaukeln gut vorstellen. Und ein Trampolin in der Mitte!“

Die Ideen purzeln durcheinander, an Kreativität fehlt es den Schülern nicht. Die Vier- bis Zwölfjährigen der Grundschule aus Wasserbillig wollen ihren Schulhof aufwerten. Denn der zeigt sich nicht gerade von seiner besten Seite.

Ein paar Bäume am Rand, drei Basketballkörbe und ein kleines Fußballfeld auf einer versiegelten Betonfläche, ansonsten ist er grau, langweilig und es herrscht gähnende Leere. Keine Versteck- und Spielmöglichkeiten, nichts zum Entspannen und Wohlfühlen. Kurz gesagt: Ein neuer Schulhof muss her!

„Schulhofgestaltung“ heißt das Projekt, das sich die Grundschule im Rahmen des gesetzlichen „Plan de réussite scolaire“ ausgesucht hat und bei dem der aus dem Anfang der 1970er-Jahre stammende Schulhof neu gestaltet werden soll.

Und so haben sich die 280 Schulkinder vom ersten bis vierten Zyklus in den vergangenen Monaten eifrig mit dem Projekt beschäftigt. Zusammen mit ihren Lehrpersonen sammelten sie Ideen und realisierten Entwürfe. Auch kleine Modelle wurden aus Obstkisten, verschiedenen Naturmaterialien, Sand, Kiesel, Holzstücken, Moosen und Flechten, Draht, Papier, Stoffen und Dosen selbst hergestellt.

Anlässlich einer Ausstellung in der Grundschule, zu der sich unter anderem Bürgermeister Gust. Stefanetti, die Schöffen Aly Leonardy und Jérôme Laurent, Schulinspektorin Monique Melchers sowie Mariette Scheuer von der Beschäftigungsinitiative „Objectif plein emploi“ eingefunden hatten, präsentierten die Schüler ihre Ideen eines kindgerechten Schulhofs.

Und, was sie wollen, wissen sie genau: einen Schulhof zum Zurückziehen und Durchatmen, zum Fußball- und Basketballspielen, mit genügend Sitzmöglichkeiten. Es soll Baubereiche, künstlerische Bereiche und viele Spielmöglichkeiten geben. Schließlich ist es wichtig, in den Pausen neue Kräfte zu sammeln. Das geht nur, wenn sich die Kinder wohlfühlen, sie eins sind mit dem Schulhof, der durch ihre Ideen und ihre Arbeit zu „ihrem“ wird. Wie Mariette Scheuer bereits im Vorfeld erklärt hatte, stehe die Verwendung nachhaltiger Produkte sowie eine gemeinschaftliche Arbeit im Vordergrund dieses Projekts. So sollen die Schüler und das Lehrpersonal während der Planungsphase mit eingebunden werden und ihre Meinungen und Ideen sollen in die Entstehung eines attraktiven Pausenhofs miteinfließen.

Nach dem Rundgang der Ehrengäste, die zuvor vom Präsidenten des Schulkomitees, Philippe Trierweiler, begrüßt wurden, hatten auch die Eltern die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen und sich ein Bild über die fantasievollen Ideen zu machen. Denn sowohl Eltern, Kinder, Lehrpersonen, Gemeinde sowie weitere Partner sollen sich, wenn alles klappt, aktiv an der Gestaltung beteiligen.

Inwieweit der Schulhof entsprechend den Ideen und Bedürfnissen der Schulkinder gestaltet werden kann, hängt nicht nur von der finanziellen Realisierung ab. Auch eine Reihe von Vorschriften, wie etwa Feuerwehrzufahrten oder Sicherheitsrichtlinien, müssen berücksichtigt werden und sind ausschlaggebend über die Machbarkeit des Projektes. (MBe)