Hopfen dient nicht nur zur Bierherstellung

Am vergangenen Donnerstag (30.September) hatte die Stadt Wiltz gemeinsam mit dem nationalen Braukunstmuseum, dem Fremdenverkehrsamt und der Gambrinus-Bruderschaft Luxemburg zur Wiedereröffnung des Braukunstmuseums sowie zu einer interessanten Wanderausstellung über die Arzneipflanze Hopfen in das örtliche Schloss eingeladen.

Im Jahr 1999 wurde das Wiltzer Braukunstmuseum mit Unterstützung der Wiltzer Gemeinde und der Gambrinus-Bruderschaft in den alten Pferdeställen des Wiltzer Schlosses eingerichtet, als erstes seiner Art in Luxemburg. Verwaltet werden das Museum und die Sammlungen vom lokalen „Syndicat d'initiative“. „Die Exponate veranschaulichen nicht nur die über 6 000 Jahre alte Geschichte der Bierherstellung, sondern dokumentieren auch die aufregende Entwicklung des Luxemburger Brauereiwesens. Einzigartige Ausstellungsobjekte lassen die Welt von Wasser, Hopfen und Malz in einem faszinierenden Licht erscheinen“, heißt es auf der Internetseite des SI Wiltz.

Neben den umfangreichen Renovierungsarbeiten im Wiltzer Braukunstmuseum sind dort nun auch der Tresen aus dem ehemaligen Museumscafé „Wölle Mann“ sowie die mittelalterliche Sudhausreplika und das originale Eingangstor der Pfaffenthaler Brauerei Funck-Nouveau aus dem Jahre 1583 im Wiltzer Museum zu bewundern. Die Wanderausstellung „Arzneipflanze Hopfen“ des deutschen Hopfenmuseums aus Wolznach/Hallertau soll insbesondere auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um das „grüne Gold“, den Hopfen informieren.

Diesbezüglich referierten der Forscher Dr. Martin Biendl sowie der Leiter des deutschen Hopfenmuseums Dr. Christoph Pinzl über die „Seele des Bieres sowie den gesundheitsfördernden Rohstoff Xanthohumol (Xan), der in natürlicher Form in der Hopfenpflanze vorkommt. Da er in angereicherter Form auch anderen Lebensmitteln zugefügt werden kann, hat es sich die Gambrinus-Bruderschaft zum Ziel gesetzt, diese Idee einem breiteren Publikum vorzustellen und sie mit ausgesuchten Partnern aus der Getränke-, Molkerei- und Bäckereiindustrie mittelfristig umzusetzen. Von der Familie Fell-Schorn, Inhaber der Mettlacher Abtei-Brennerei, wurde denn auch ein Xan-Halbleichtbier speziell für die Wiltzer Premiere gebraut.

Eine Eintrittskarte – drei Museen
Im Anschluss an die Ansprachen von Minister Marco Schank, der Präsidenten des Wiltzer Fremdenverkehrsamtes und der Gambrinus-Bruderschaft, Henri Besenius bzw. Claude Lorang, sowie des Bürgermeisters Frank Arndt, oblag es der neu gewählten Hopfenkönigin Christina Thalmeier, die Wanderausstellung „Arzneipflanze Hopfen“ aus ihrem Heimatort feierlich zu eröffnen. Noch bis zum 15. Oktober kann die informative Ausstellung im Wiltzer Schloss besichtigt werden. Der saarländischen Bierkönigin Bianca Molitor von der Mettlacher Abteibrauerei wurde die Aufgabe zuteil, das Trikolore-Bändchen vor dem renovierten Braukunstmuseum zu durchtrennen.

Zu erwähnen bleibt, dass das nationale Braukunstmuseum mit dem Gerbereimuseum und neuerdings auch mit dem Museum der Ardennenschlacht mit nur einer Eintrittskarte in einem durchgehenden Besucherrundgang besichtigt werden kann. (gin)