Im Rahmen ihrer Kampagne für das vollständige Verbot von Landminen und Streubomben hat Kammerpräsident Laurent Mosar gestern Nachmittag die Vertreter der Luxemburger Sektion von Handicap International im Abgeordnetenhaus auf dem Krautmarkt empfangen. In den Gesprächen ging es vor allem um Lobby- und Sensibilisierungsarbeit. Am Empfang nahm ebenfalls die Amerikanerin Lynn Bradach teil, deren Sohn im Irakkrieg im militärischen Einsatz war und nach dem Kriegsgeschehen beim Entschärfen von Minen ums Leben kam. Kammerpräsident Laurent Mosar versicherte der amerikanischen Mutter, dass sich Luxemburg verstärkt für ein weltweites Verbot von Streumunition einsetzt. (Text/Foto: Charlot Kuhn)
Nein zu Landminen und Streumunition
Im August 2010 ist das Oslo-Akbkommen bezüglich des Verbots von Streubomben offiziell in Kraft getreten. Der Vertrag wurde bis heute von insgesamt 110 Ländern unterzeichnet und von 63 Staaten ratifiziert.
Nach einer ersten internationalen Konferenz gegen Streumunition 2010 in Laos trafen sich am 16. September 120 Staaten im Libanon. Auch Luxemburg war in der Hauptstadt Beirut vertreten. Im Mittelpunkt stand die Unterstützung der Opfer – einer der wichtigsten Aspekte, die alle Vertragsstaaten erfüllen müssen.
Millionen Landminen und explosive Fragmente aus Streubomben, die in zahlreichen Kriegs- und Nachkriegsregionen vergessen wurden, kosten jährlich Tausende Menschen das Leben. Laut Handicap International sind bisher zwischen 58 000 und 85 000 Menschen durch explosive Überreste getötet oder verletzt worden. 98 Prozent der Opfer seien unschuldige Zivilisten, darunter 27 Prozent Kinder. „In 60 Prozent der Fälle gingen die Opfer zum Zeitpunkt des Unglücks einer ganz normalen Tätigkeit nach“, erklärt die Hilfsorganisation.
Mit der Konvention von Oslo ist für alle Vertragsstaaten Produktion, Lagerung, Verkauf und Einsatz von Streubomben verboten. Dies schließt mit ein, dass die Banken einiger Länder keine ausländischen Firmen finanzieren dürfen, die Streubomben produzieren. Auch in Luxemburg sind solche Investitionen per Gesetz verboten. Im Allgemeinen appelliert Handicap International an alle Staaten, die Finanzierung der Produktion von Streubomben zu verbieten, die restlichen Lagerbestände zu vernichten und die mit Landminen verseuchten Gebiete zu räumen.
Im Rahmen der Kampagne von Handicap International – „Les mines et les bombes à sous-munitions ne vous concernent pas?“ – fand am gestrigen Morgen eine Pressekonferenz statt. Zu dieser Konferenz war auch die US-Amerikanerin Lynn Bradach eingeladen, Mutter eines Soldaten, der sein Leben durch Streubomben verlor. Sie berichtete vom tragischen Schicksal ihres Sohnes – ein Schicksal, das Tausende Soldaten und Zivilisten teilen. Seit dem Tod ihres Sohnes Travis setzt sich Lynn Bradach gegen die Produktion und die Finanzierung von Streumunition ein. Das Ziel von Handicap International ist es, alle Staaten der Welt zu mobilisieren, den Verbotsvertrag zu unterzeichnen und konsequent umzusetzen. Denn die Gefahr von Streumunition für die Bevölkerung gehöre abgeschafft, so die Hilfsorganisation.(AN)
Nein zu Landminen und Streumunition
Im August 2010 ist das Oslo-Akbkommen bezüglich des Verbots von Streubomben offiziell in Kraft getreten. Der Vertrag wurde bis heute von insgesamt 110 Ländern unterzeichnet und von 63 Staaten ratifiziert.
Nach einer ersten internationalen Konferenz gegen Streumunition 2010 in Laos trafen sich am 16. September 120 Staaten im Libanon. Auch Luxemburg war in der Hauptstadt Beirut vertreten. Im Mittelpunkt stand die Unterstützung der Opfer – einer der wichtigsten Aspekte, die alle Vertragsstaaten erfüllen müssen.
Millionen Landminen und explosive Fragmente aus Streubomben, die in zahlreichen Kriegs- und Nachkriegsregionen vergessen wurden, kosten jährlich Tausende Menschen das Leben. Laut Handicap International sind bisher zwischen 58 000 und 85 000 Menschen durch explosive Überreste getötet oder verletzt worden. 98 Prozent der Opfer seien unschuldige Zivilisten, darunter 27 Prozent Kinder. „In 60 Prozent der Fälle gingen die Opfer zum Zeitpunkt des Unglücks einer ganz normalen Tätigkeit nach“, erklärt die Hilfsorganisation.
Mit der Konvention von Oslo ist für alle Vertragsstaaten Produktion, Lagerung, Verkauf und Einsatz von Streubomben verboten. Dies schließt mit ein, dass die Banken einiger Länder keine ausländischen Firmen finanzieren dürfen, die Streubomben produzieren. Auch in Luxemburg sind solche Investitionen per Gesetz verboten. Im Allgemeinen appelliert Handicap International an alle Staaten, die Finanzierung der Produktion von Streubomben zu verbieten, die restlichen Lagerbestände zu vernichten und die mit Landminen verseuchten Gebiete zu räumen.
Im Rahmen der Kampagne von Handicap International – „Les mines et les bombes à sous-munitions ne vous concernent pas?“ – fand am gestrigen Morgen eine Pressekonferenz statt. Zu dieser Konferenz war auch die US-Amerikanerin Lynn Bradach eingeladen, Mutter eines Soldaten, der sein Leben durch Streubomben verlor. Sie berichtete vom tragischen Schicksal ihres Sohnes – ein Schicksal, das Tausende Soldaten und Zivilisten teilen. Seit dem Tod ihres Sohnes Travis setzt sich Lynn Bradach gegen die Produktion und die Finanzierung von Streumunition ein. Das Ziel von Handicap International ist es, alle Staaten der Welt zu mobilisieren, den Verbotsvertrag zu unterzeichnen und konsequent umzusetzen. Denn die Gefahr von Streumunition für die Bevölkerung gehöre abgeschafft, so die Hilfsorganisation.(AN)