Bunt und flauschig: „Urban knitting“ am Fahrradstand

Von November 2012 bis März 2013 strickte und häkelte die Künstlerin Tania Kremer-Sossong mit 60 Schulkindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren der „Kiem-Schule“ während mehr als 100 Stunden mit dem Ziel, dem Fahrradunterstand in der Avenue de la Gare im hauptstädtischen Bahnhofsviertel ein neues Aussehen zu verpassen „Es ist kein Farbgraffiti, das über längere Zeit bleibt, sondern ein Graffiti aus Wolle, die sich nach und nach auflösen wird“ so die Künstlerin. Die Idee stammt aus einer mexikanischen Fabrik, wo Arbeiterinnen plötzlich damit anfingen, die Türklinken mit Wolle zu verschönern. Die Idee schwappte über nach Paris, Berlin, London und Moskau, wo trostlose Ecken auf diese Art verschönert werden. Die Arbeit aus „Wollgraffiti“ soll den Passanten ein Lächeln entlocken. Vor einigen Tagen wurde der „gestrickte und gehäkelte Fahrradunterstand“ in Gegenwart der Schulkinder, des Lehrpersonals und der Gemeindeautoritäten offiziell eingeweiht. (Text/Foto: Gilbert Linster)