Containerpark „Am Haff“: Abgabe von Sperrmüll sorgt für erhöhte Ausgaben

Seit mehr als zehn Jahren befindet sich auf dem Gelände der Hein-Gruppe in Bech-Kleinmacher ein Containerpark für Bürger aus der näheren Umgebung. Die Resonanz ist jedoch so groß, dass in diesen Monaten durchgreifende Maßnahmen getroffen werden müssen.

Eigentlich ist der Containerpark in Bech-Kleinmacher geöffnet für Bürger aus den Gemeinden Remich, Bous, Schengen und Stadtbredimus. Eigentlich – denn auf dem Containerplatz tummeln sich seit langem auch häufig Einwohner aus anderen Gemeinden, die ihren Abfall in großen Mengen entsorgen. Dies sorgt für Ärger. Nicht nur bei den teilnehmenden Gemeinden, die jährlich eine festgelegte Summe überweisen. Auch bei der Firma Hein wächst der Unmut, da momentan nur eine eingeschränkte Möglichkeit zur Kontrolle besteht.

Mit vollbeladenen
Autos und Anhängern
Eindeutige Beweise liegen nicht auf dem Tisch, aber es ist anzunehmen, dass viele Bürger aus Deutschland, Frankreich und außerhalb der Gemeinden Bous, Remich, Schengen und Stadtbredimus mit ihren vollbeladenen Autos und Anhängern den Containerpark ansteuern. Laut Betriebsleiter Tobias Wilhelm von „Hein Déchêts“ bleibt mit den jetzigen Rahmenbedingungen nur die Möglichkeit, einige Kunden unter Pauschalverdacht zu stellen. Doch dies sei keine ideale Lösung, erklärt Wilhelm und erzählt: „Letztens war hier ein Mann mit einem Auto mit französischem Nummernschild und einem Anhänger mit deutschem Nummernschild. Er sagte, er wohne in Remich. Dies war natürlich sehr unglaubwürdig, aber einige Tage später kam er mit einer Meldebescheinigung, die belegte, dass er tatsächlich in Remich wohnt.“

Schranke lässt sich nur
mit Chipkarte öffnen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, aber wie? In jüngster Zeit diskutierten die Bürgermeister beziehungsweise die Vertreter der teilnehmenden Gemeinden darüber, wie man dieses Problem am besten in den Griff bekommen kann. Es kam zu einer Lösungsfindung, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll. In Kürze wird auf dem Gelände eine Anlage mit Schranken installiert. Der Schlagbaum kann nur mit einer Chipkarte geöffnet werden, die nur die Haushalte in den vier Gemeinden bei der Gemeindeverwaltung beziehen können. Diese Karten sind nicht auf andere Personen übertragbar.

Das Projekt ist noch nicht bis ins allerletzte Detail ausgearbeitet, aber die Einwohner der Gemeinden Bous, Remich, Schengen und Stadtbredimus sollen so schnell wie möglich über die Änderungen informiert werden. Allen anderen, die dort ihren Sperrmüll abgeben wollen, bleibt dann der Zutritt verwehrt. (Text / Fotos: Jeroen Van der Hoef)



Das sagen die Bürgermeister

Das sagen die Bürgermeister

Jos. Johanns, Bous: „Die Initiative stammt von den Gemeinden, da wir bislang für die anderen bezahlt haben. Es kann nicht sein, dass wir das Doppelte bezahlen im Vergleich zu anderen Gemeinden. Ich bin zu 100 Prozent für die neue Regelung.“

Henri Kox, Remich: „Die neue Regelung entspricht dem Verursacherprinzip. Jetzt können wir den Bürgern sowohl einen guten Service, als auch Gerechtigkeit in der Abfallpolitik bieten. Die Kontrolle ist somit eine logische Konsequenz.“

Ben Homan, Schengen: „Die meisten von uns befürworten eine Schranke. Einzelne Leute favorisieren ein anderes System, aber niemand stellt infrage, dass dort endlich kontrolliert werden muss. Es ist nicht in Ordnung, dass wir fast mehr nachbezahlen müssen, als unseren jährlichen Beitrag.“

Marco Albert, Stadtbredimus: „Vor sechs Jahren haben wir uns schon mit diesem Thema befasst. Nun kommt endlich die Schranke auf dem Gelände – eine Maßnahme, die ich absolut begrüße.“