Design der „Mëllerdall-Bänk“ steht fest - Architekt Jean-Claude Welter gewinnt

Die Wanderwege der Region Müllerthal werden ab sofort einen größeren Wiedererkennungswert bekommen. Im November 2012 startete ein Ideenwettbewerb im Rahmen eines Leader-Projektes mit dem Projektträger „Regional Initiativ Mëllerdall“.

Durch Plakate, Zeitungsanzeigen, Gemeindeblätter und ihre Internetseiten riefen die Organisatoren dazu auf, Bänke zu entwerfen, um die Wanderinfrastruktur der Region aufzuwerten.

Wer am Wettbewerb teilnehmen wollte, musste technische Zeichnungen einer Bank mit Rückenlehne, einer Sitzgarnitur und einer Liegebank einreichen. Die Bank selbst mussten die Teilnehmer aber auch in Form eines maßstabgetreuen Miniaturmodells einreichen und ein Dokument mit Erklärungen zum Konzept schreiben. Die Verwendung von Holz gehörte ebenso zu den Bedingungen.

Unter den Teilnehmern waren Schüler des „Lycée technique agricole“ und des „Lycée technique des arts et métiers“, Privatpersonen, Schreinereien und Architekturbüros.

Der Wettbewerb dient dazu, nach und nach kaputte Bänke durch das Gewinnermodell zu ersetzen. Das Möbelstück soll auch zu einem Symbol der Region werden, anhand dessen man erkennt, dass man sich in Müllerthal befindet. Das Tourismusministerium unterstützt Gemeinden, die am Kauf einer Bank interessiert sind. Die Verantwortlichen des Leader-Projekts sowie ihre Projektpartner – u. a. das „Office régional du tourisme Mullerthal“ und die Natur- und Forstverwaltung – erwarteten maximal zehn Vorschläge. Nie hätten sie damit gerechnet, dass 39 kreative und umsetzbare Modelle eingereicht würden. Weil Privatpersonen, Architekten, Schreiner und Schüler mitmachten, hätten die Miniatur-Möbelstücke unterschiedlicher nicht sein können. Die Vielseitigkeit an verwendeten Materialien und Designs war überwältigend.

Wer sich am Wochenende alle Miniaturmodelle im Kulturzentrum in Kruchten angesehen hat, versteht, dass die Jury, die aus Vertretern der verschiedenen Projektpartner bestand, sich sehr schwer getan hat, um die drei besten drei Modelle auszuwählen. Umso wichtiger war es, die Entscheidung mit Hilfe einiger Kriterien zu fällen. Die Bänke wurden auf Funktionalität und Preis-Leistungs-Verhältnis geprüft. Endscheidend war auch, ob sich die Bänke gut auf die teils felsigen Wanderwege der Region Müllerthal bringen lassen. Bänke, die aus zu vielen Einzelteilen bestanden, kamen also nicht in Frage.

Die Sieger wurden in Anwesenheit von Minister Marco Schank und Marc Eicher, Bürgermeister der Gemeinde Nommern, geehrt. Eine Gruppe von vier Schülern (Manu Maas, Mich Pesch, Rick Hirt und Daniel Steichen) vom „Lycée technique agricole“ in Ettelbrück belegte mit ihrer ausgefallenen Idee den dritten Platz. Auf den zweiten Platz kam ein äußerst originelles und schönes Modell von Perry Arrendsdorff und Manou Ney von der Arbeitsgemeinschaft „Espace et Paysages“ aus Esch/Alzette. Diese Bank hat einen hohen Wiedererkennungswert, besteht aber aus zu vielen Teilen, was den Transport erschwert.

Das Siegermodell ist eine markante und gut durchdachte Bank, die von dem Architekten Jean-Claude Welter aus Biwer entworfen wurde. Das Design der Bank ist sehr innovativ und modern. Sie besteht aus Eichenholz und Stahl. Das Siegermodell wurde in Rekordzeit, nach dem Urteil der Jury, nur zehn Tage vor der Siegerehrung in Originalgröße nachgebaut und bereits am Wochenende ausgestellt. Minister Marco Schank war besonders von der Nachhaltigkeit des Möbelstückes angetan. Überhaupt begünstige der Wettbewerb die Förderung des Waldes und der Holzprodukte, sagte er.

VON CHRISTINE FRANÇOIS (FOTOS: M. WILWERT)