„Grompere-Slam“ in der Hotelschule - Gemeinsam für die einheimische Kartoffel werben

Gedichte, Geschichten, Erzählungen und szenische Darstellungen, aber auch kulinarische Köstlichkeiten, von der Suppe bis zum Dessert, setzten kürzlich in der Diekircher Hotelschule die einheimische Kartoffel in den Mittelpunkt.

Der „Grompere-Slam“ war ein ungewöhnliches Projekt, um eine Knolle zu ehren, die vor etwa 300 Jahren erstmals in Luxemburg angepflanzt und geerntet wurde und die heute als Volksnahrungsmittel immer mehr von unseren Tellern verschwindet.

Organisiert wurde der „Grompere-Slam“ von der Ettelbrücker Ackerbauschule (LTA) und der Diekircher Hotelschule (LTH), in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer, die das Projekt in ihre Sensibilisierungskampagne für einheimische Lebensmittel „Sou schmaacht Lëtzebuerg“ integrierte. Sinn und Zweck der Veranstaltung war, einerseits die Vorzüge, Sorten und Verwendungsmöglichkeiten der einheimischen Speisekartoffel darzustellen, anderseits aber auch Produzenten, Händler und Verbraucher zusammenzubringen.

Der Kartoffelanbau hat in Luxemburg eine lange Tradition. Vor rund 100 Jahren waren etwa elf Prozent der Anbaufläche des Landes für die Kartoffel bestimmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm diese kontinuierlich ab und stellte 1970 nur mehr 1,87 Prozent (2 559 ha) der gesamten Anbaufläche dar. Heute werden Kartoffeln nur mehr auf 635 ha, knapp einem Prozent der Anbaufläche, gepflanzt.

Durch die schier unendliche Vielfalt an Lebensmitteln, die in den vergangenen Jahrzehnten durch den zunehmend weltweiten Handel auch noch angestiegen ist, ist die Speisekartoffel zu einem reinen Grundnahrungsmittel degradiert worden. Dabei wurde sie von unseren Vorfahren noch als kulinarische Kostbarkeit gehandelt, die nur adeligen Gourmets vorbehalten war und wurde nur zu Festtagen als besonderer Leckerbissen aufgetischt.

Leckere Rezepte von Kartoffelsorbet bis „Gnocchi“

Im Rahmen des „Grompere-Slam“ präsentierte die Ettelbrücker Ackerbauschule alle 40 Sorten der nationalen Kartoffelsortenversuche und listete Erklärungen zu den Eigenschaften der einzelnen Sorten auf. Die Gruppe der LTA-Schüler stellte die Kartoffel, ihre Geschichte und Verwendungsmöglichkeit auf eine besonders originelle Art, mittels Gedichten und Erzählungen und kleinen Theaterszenen, dar, eine aparte Reise vom Weg der Ernte bis auf unseren Teller.

Gleichzeitig konnten die Gäste von den kulinarischen Kostbarkeiten der Diekircher Hotelschule probieren, um so einen leckeren Einblick in die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten der Speisekartoffel zu erhalten. Die LTH-Schüler zauberten 16 verschiedene Rezepte, von der Suppe über „Gromperekichelcher“ bis hin zum „Sorbet“, alles auf der Basis von Kartoffeln, die den Gästen sichtlich mundeten.

Eine gelungene und informative Veranstaltung, die aufzeigte, dass die Kartoffel viel mehr ist als nur „Pommes frites“ und „Chips“. (ast)