Alljährliche Kontrolle der Grenzsteine in Düdelingen

An der Grenze zwischen Düdelingen und Frankreich scheint es keine Probleme zu geben. Das trifft zumindest auf die Grenzsteine zu, die wie jedes Jahr kontrolliert wurden. Das Interesse an der Überprüfung war auch in diesem Jahr groß, denn trotz der Wetterlaunen hatten sich knapp 30 Einwohner eingefunden, um sich an dem zum Teil beschwerlichen Kontrollgang über Wald- und Feldwege zu beteiligen.

Die Überprüfung der Grenzsteine zwischen Luxemburg und Frankreich wird jedes Jahr im Frühling durchgeführt. So verlangt es ein Abkommen, das am 15. bzw. 18. Oktober 1853 zwischen den beiden Ländern unterzeichnet wurde. Darin ist festgehalten, dass die Kontrolle am 1. Mai durchgeführt werden muss. Damals war der 1. Mai allerdings noch kein Feiertag. Der genaue Grenzverlauf wurde übrigens in einem Abkommen festgehalten, das 1820, fünf Jahre nach dem Wiener Kongress, in Courtrai unterzeichnet wurde.

Gut drei Stunden dauerte der diesjährige Kontrollgang. Unterwegs wurde festgestellt, in welchem Zustand sich die Grenzsteine befinden, und ob sie eventuell Schäden aufweisen. Sie wurden auch alle fotografiert. An der luxemburgisch-französischen Grenze stehen übrigens 58 Hauptgrenzsteine und zahlreiche kleine Steine.

Wie es im Abkommen von 1853 vorgesehen ist, wird der Bericht über den Zustand der Grenzsteine, der immer sehr umfangreich ausfällt, an das Außenministerium in Luxemburg und an den Präfekten des Département Moselle geschickt, der ihn seinerseits an das Außenministerium in Paris weiterleiten soll.

Wenn Steine beschädigt sind, dann müssen das Außenministerium und die Präfektur dafür sorgen, dass sie wieder in Stand gesetzt werden.Im Abkommen von 1853 ist übrigens festgehalten, dass derjenige, der einen Grenzstein beschädigt, sich strafbar macht. Der Täter wird in dem Land vor Gericht gestellt, in dem er gefasst wird. (rsd)