Mit Entscheidungen um die zukünftige Belieferung der Einwohner mit Gas und einer ablehnenden Haltung gegenüber der geplanten Bauschuttdeponie „Neie Wal“ standen zwei zukunftsorientierte Entscheidungen in der Sitzung des Düdelinger Gemeinderates vom vergangenen Freitag an.
Nachdem die Städte Esch und Luxemburg ihre Gasnetze an Privatbetreiber ausgelagert haben, bedürfe es auch in Düdelingen einer Entscheidung zu den zukünftigen Gaszulieferungen, so Bürgermeister Alex Bodry (LSAP). Mit der Übergabe des Gasnetzes an einen privaten Betreiber erhalte die Stadt im Gegenzug Aktien vom gleichen Wert.
Eine zweite Möglichkeit biete der weitere Vertrieb in Eigenregie. Angesichts von 6 000 Kunden sei dies jedoch wenig rentabel. Zur Ausweitung der Aktivitäten auf andere Ortschaften bedürfe es einer zivilen Verkaufsgesellschaft. Als beste Alternative schlug das Gemeindeoberhaupt die Lieferung von Gas durch die beiden luxemburgischen Privatbetreiber – Enovos und Sudgaz – vor. Demgegenüber sollten die Infrastrukturen weiterhin im Besitz der Stadt bleiben. Wegen ihrer internen Verkettung sei eine Trennung der Gas- und Wasserbetriebe schwer zu vollziehen.
Vonseiten der CSV bezeichnete Sylvie Andrich-Duval den dritten Vorschlag als die beste Lösung für das allgemeine Interesse. Marcel Lorenzini (Nei Lénk) warnte dagegen vor aggressiven Geldeintreibungspraktiken bei Nichtzahlung infolge sozialer Probleme von Kunden. Die dritte Alternative wurde mit der Gegenstimme von Lorenzini vom Gemeinderat angenommen.
Bei der Enthaltung von Marcel Lorenzini sprachen die Räte sich gegen eine Bauschuttdeponie für die Südost-Region des Landes am Ort genannt „Neie Wal“ aus. Es handelt sich dabei um ein 50 Hektar großes Gelände, eingebettet zwischen der Zufahrtsstraße Düdelingen-Ost zur Autobahn, der Autobahn und der Eisenbahnlinie nach Frankreich. Das Areal hat ein Fassungsvermögen für 3,8 Millionen Kubikmeter Bauschutt. Die jährliche Liefermenge wird auf 666 000 Kubikmeter geschätzt, und die Deponie dürfte täglich von mehr als 300 Lastkraftwagen angefahren werden. Die Nutzungszeit wurde mit 5,7 Jahren veranschlagt. Wegen seiner günstigen Lage kann das Areal problemlos – ohne Ortsdurchquerung – angefahren werden.
Als Argumente gegen die Deponie an diesem Ort führten die Räte unter anderem die angrenzende Reitschule, das gemeindeeigene Verbot jedweder Deponie in freier Natur, die Nutzung des Areals als Naherholungsgebiet sowie das stetig wachsende Verkehrsaufkommen auf der A3 ins Feld.
Die Nutzung der regionalen Bauschuttdeponie zwischen Bettemburg und Hellingen dürfte zum Jahresende erschöpft sein, so Bürgermeister Bodry. Um die verkehrstechnischen und umweltpolitischen Auswirkungen bewerten zu können, habe die Gemeindeverwaltung auf externe Studienbüros zurückgegriffen. Als Alternativen werden inzwischen Areale bei Leudelingen und zwischen Sassenheim und Differdingen gehandelt.
Beitritt zum „Office régional
du tourisme du Sud“
Im Rahmen der Diskussionen um Kostenvoranschläge und Haushaltsanpassungen sprachen die Räte sich für einen Beitritt zum neuen „Office régional du tourisme du Sud“ und einer damit einhergehenden professionellen Vermarktung des Tourismus in der Südregion aus.
Sylvie Andrich-Duval bedauerte in ihrer Stellungnahme den Mangel an Hotels in Düdelingen, wünschte sich Zusatzinformationen zum geplanten Bau einer Jugendherberge und bemängelte das Fehlen von Informationsstrukturen für Touristen. Ronny Rech (LSAP) erinnerte an das existierende architektonische und industrielle Kulturgut Düdelingens. Die neue Vereinigung soll die „Entente touristique du Sud“ ersetzen, so Schöffe Dan Biancalana (LSAP).
Gegen neues Containerterminal
Alex Bodry erläuterte anschließend das negative Gutachten des Schöffenrates zum geplanten Containerterminal der CFL auf einem 32,4 Hektar großen Gelände zwischen Bettemburg und Düdelingen. Darin hat der Schöffenrat Zusatzstudien zur Renaturierung der „Diddelengerbaach“, zu den Auswirkungen auf die Umwelt, zum Straßenverkehr sowie um die allgemeine Sicherheit im Rahmen der Seveso-Direktive gefordert. Prinzipiell begrüße der Schöffenrat allerdings die Verlagerung des Warentransportes von der Straße auf die Schiene, so Bodry.
Auch erläuterte das Gemeindeoberhaupt die Bereitschaft der Gemeindeverwaltung, 60 Asylbewerbern Aufnahme zu gewähren. Dies geschehe allerdings nur unter der Bedingung, dass der Staat die erforderlichen Infrastrukturen finanziere. Zur Sprache stünde eine Containerstruktur auf einem Arcelor-Areal „beim Douaneshaischen“. CSV-Sprecherin Sylvie Andrich-Duval sprach sich für eine schnelle Lösung aus; Colette Kutten (Déi Gréng) und Marcel Lorenzini sprachen sich gegen die Ausgrenzung aus der Ortschaft und die Konzentration von Asylbewerbern an einem Ort aus.
Dann befassten die Räte sich mit der teilweisen Umwandlung des Wohnviertels „Ribeschpont“ in eine „zone mixte“, wodurch die Ausweitung der Aktivitäten eines Autohandelbetriebes ermöglicht werden soll. Der Aussiedlung wirtschaftlicher Aktivitäten in andere Gemeinden müsse entgegengewirkt werden, argumentierte das Gemeindeoberhaupt. Diesen Überlegungen schloss sich Sylvie Andrich-Duval im Namen der CSV-Fraktion an, auch wenn die Landesplanungskommission ein negatives Gutachten erstellt habe. Auch für Romaine Goergen (Déi Gréng) ist das Weiterbestehen eines lokalen Betriebes wichtig. Allerdings gelte es auch, Rücksicht auf die Lebensqualität der Anrainer zu nehmen.
Zusätzlich beschlossen die Räte, die neue Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet „Kolbestrachen“ nach dem vor kurzem verstorbenen Ehrenbürgermeister Louis Rech zu benennen. Jean-Paul Gangler (CSV) regte an, etwa den zukünftigen Zentrumsplatz nach Louis Rech zu benennen.(pm)
Nachdem die Städte Esch und Luxemburg ihre Gasnetze an Privatbetreiber ausgelagert haben, bedürfe es auch in Düdelingen einer Entscheidung zu den zukünftigen Gaszulieferungen, so Bürgermeister Alex Bodry (LSAP). Mit der Übergabe des Gasnetzes an einen privaten Betreiber erhalte die Stadt im Gegenzug Aktien vom gleichen Wert.
Eine zweite Möglichkeit biete der weitere Vertrieb in Eigenregie. Angesichts von 6 000 Kunden sei dies jedoch wenig rentabel. Zur Ausweitung der Aktivitäten auf andere Ortschaften bedürfe es einer zivilen Verkaufsgesellschaft. Als beste Alternative schlug das Gemeindeoberhaupt die Lieferung von Gas durch die beiden luxemburgischen Privatbetreiber – Enovos und Sudgaz – vor. Demgegenüber sollten die Infrastrukturen weiterhin im Besitz der Stadt bleiben. Wegen ihrer internen Verkettung sei eine Trennung der Gas- und Wasserbetriebe schwer zu vollziehen.
Vonseiten der CSV bezeichnete Sylvie Andrich-Duval den dritten Vorschlag als die beste Lösung für das allgemeine Interesse. Marcel Lorenzini (Nei Lénk) warnte dagegen vor aggressiven Geldeintreibungspraktiken bei Nichtzahlung infolge sozialer Probleme von Kunden. Die dritte Alternative wurde mit der Gegenstimme von Lorenzini vom Gemeinderat angenommen.
Bei der Enthaltung von Marcel Lorenzini sprachen die Räte sich gegen eine Bauschuttdeponie für die Südost-Region des Landes am Ort genannt „Neie Wal“ aus. Es handelt sich dabei um ein 50 Hektar großes Gelände, eingebettet zwischen der Zufahrtsstraße Düdelingen-Ost zur Autobahn, der Autobahn und der Eisenbahnlinie nach Frankreich. Das Areal hat ein Fassungsvermögen für 3,8 Millionen Kubikmeter Bauschutt. Die jährliche Liefermenge wird auf 666 000 Kubikmeter geschätzt, und die Deponie dürfte täglich von mehr als 300 Lastkraftwagen angefahren werden. Die Nutzungszeit wurde mit 5,7 Jahren veranschlagt. Wegen seiner günstigen Lage kann das Areal problemlos – ohne Ortsdurchquerung – angefahren werden.
Als Argumente gegen die Deponie an diesem Ort führten die Räte unter anderem die angrenzende Reitschule, das gemeindeeigene Verbot jedweder Deponie in freier Natur, die Nutzung des Areals als Naherholungsgebiet sowie das stetig wachsende Verkehrsaufkommen auf der A3 ins Feld.
Die Nutzung der regionalen Bauschuttdeponie zwischen Bettemburg und Hellingen dürfte zum Jahresende erschöpft sein, so Bürgermeister Bodry. Um die verkehrstechnischen und umweltpolitischen Auswirkungen bewerten zu können, habe die Gemeindeverwaltung auf externe Studienbüros zurückgegriffen. Als Alternativen werden inzwischen Areale bei Leudelingen und zwischen Sassenheim und Differdingen gehandelt.
Beitritt zum „Office régional
du tourisme du Sud“
Im Rahmen der Diskussionen um Kostenvoranschläge und Haushaltsanpassungen sprachen die Räte sich für einen Beitritt zum neuen „Office régional du tourisme du Sud“ und einer damit einhergehenden professionellen Vermarktung des Tourismus in der Südregion aus.
Sylvie Andrich-Duval bedauerte in ihrer Stellungnahme den Mangel an Hotels in Düdelingen, wünschte sich Zusatzinformationen zum geplanten Bau einer Jugendherberge und bemängelte das Fehlen von Informationsstrukturen für Touristen. Ronny Rech (LSAP) erinnerte an das existierende architektonische und industrielle Kulturgut Düdelingens. Die neue Vereinigung soll die „Entente touristique du Sud“ ersetzen, so Schöffe Dan Biancalana (LSAP).
Gegen neues Containerterminal
Alex Bodry erläuterte anschließend das negative Gutachten des Schöffenrates zum geplanten Containerterminal der CFL auf einem 32,4 Hektar großen Gelände zwischen Bettemburg und Düdelingen. Darin hat der Schöffenrat Zusatzstudien zur Renaturierung der „Diddelengerbaach“, zu den Auswirkungen auf die Umwelt, zum Straßenverkehr sowie um die allgemeine Sicherheit im Rahmen der Seveso-Direktive gefordert. Prinzipiell begrüße der Schöffenrat allerdings die Verlagerung des Warentransportes von der Straße auf die Schiene, so Bodry.
Auch erläuterte das Gemeindeoberhaupt die Bereitschaft der Gemeindeverwaltung, 60 Asylbewerbern Aufnahme zu gewähren. Dies geschehe allerdings nur unter der Bedingung, dass der Staat die erforderlichen Infrastrukturen finanziere. Zur Sprache stünde eine Containerstruktur auf einem Arcelor-Areal „beim Douaneshaischen“. CSV-Sprecherin Sylvie Andrich-Duval sprach sich für eine schnelle Lösung aus; Colette Kutten (Déi Gréng) und Marcel Lorenzini sprachen sich gegen die Ausgrenzung aus der Ortschaft und die Konzentration von Asylbewerbern an einem Ort aus.
Dann befassten die Räte sich mit der teilweisen Umwandlung des Wohnviertels „Ribeschpont“ in eine „zone mixte“, wodurch die Ausweitung der Aktivitäten eines Autohandelbetriebes ermöglicht werden soll. Der Aussiedlung wirtschaftlicher Aktivitäten in andere Gemeinden müsse entgegengewirkt werden, argumentierte das Gemeindeoberhaupt. Diesen Überlegungen schloss sich Sylvie Andrich-Duval im Namen der CSV-Fraktion an, auch wenn die Landesplanungskommission ein negatives Gutachten erstellt habe. Auch für Romaine Goergen (Déi Gréng) ist das Weiterbestehen eines lokalen Betriebes wichtig. Allerdings gelte es auch, Rücksicht auf die Lebensqualität der Anrainer zu nehmen.
Zusätzlich beschlossen die Räte, die neue Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet „Kolbestrachen“ nach dem vor kurzem verstorbenen Ehrenbürgermeister Louis Rech zu benennen. Jean-Paul Gangler (CSV) regte an, etwa den zukünftigen Zentrumsplatz nach Louis Rech zu benennen.(pm)