Am 27. April gelang der Mannschaft des HB Esch im Hexenkessel der ausverkauften Lallinger Sporthalle im Halbfinalrückspiel des Challenge-Cups gegen CSU Suceava aus Rumänien ein wahrhaft historischer Erfolg.
Mit einem 27:24-Sieg in einer packenden Schlussphase sicherten sich die Spieler von Trainer Werner Klöckner das Finalticket und versetzten ihre Anhänger durch eine grandiose Teamleistung in Extase.
Nach der knappen 21:23-Niederlage im Hinspiel in Suceava wollten die Escher nichts unversucht lassen, in eigener Halle die Qualifikation fürs Finale des europäischen Wettbewerbs zu schaffen. Dies spiegelte sich in allen Aktionen während des gesamten Spiels wider. Von Beginn an agierten die Gastgeber hochkonzentriert und eröffneten nach einer ersten Parade von Torwart Zuzo im Gegenzug durch einen Treffer von Bock das Torekonto zum 1:0. Doch ein Ballverlust im Spielaufbau führte zu einem schnellen Gegenstoß der Rumänen, den Rechtsaußen Gavriloaia zum 1:1 abschloss. In der Folgezeit sorgten dreimal Muller und einmal Pulli mit ihren Toren für eine 5:2-Führung und damit den ersten Drei-Tore-Vorsprung der Begegnung. Mit einer Vier-Tore-Serie durch Treffer von Acatrinei, Chirut, Staricov und Gavriloaia vermochten dann jedoch die Gäste wieder das Heft in die Hand zu nehmen. In dieser Phase scheiterten die Escher Angriffsbemühungen im Abschluss zumeist am starken Torhüter Selaru oder aber am Torpfosten. Zudem vergab Bock einen Siebenmeter. Marzadori gelang es danach zwar den 6:6-Ausgleich zu erzielen, doch die Rumänen übten weiter Druck aus und erkämpften sich dadurch einen Vier-Tore-Vorteil beim Stande von 12:8 nach 24'. Vor der Pause konnten der starke Decker mit vier persönlichen Treffern und Zuzo mit einigen sehenswerten Paraden den Rückstand noch auf 13:14 verkürzen.
Im zweiten Spielabschnitt präsentierte sich die Partie weiterhin sehr eng und hart umkämpft. Muller, Sas, Bock und nochmal Muller gelang hier zwischen der 31. und 41.' viermal jeweils nach Treffern der Gäste der Ausgleich, obwohl zwischendurch Pulli bei einem Siebenmeter an Torwart Selaru scheiterte. Beim Stand von 18:18 gewannen die Schützlinge von Trainer Werner Klöckner wieder langsam Oberhand, erspielten sich erneut eine leichte Führung nach Toren von Decker und Muller. In der 51.' traf Tutu beim 21:20 zur letzten Gästeführung der Partie. Anschließend schien die Kondition der Rumänen nachzulassen, was Muller und seine Teamkollegen auszunutzen wussten, um sich einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuspielen. Doch zum Finaleinzug bedurfte es ja eines Drei-Tore-Vorsprungs. Die letzten 5' der Partie glichen einem Krimi. Muller und Pulli sorgten zunächst für das 25:22, doch Mitrea konnte verkürzen. Dann begann das Nervenspiel. Decker stellte den Abstand von drei Toren durch einen herrlichen Kempa-Trick zum 26:23 wieder her, doch Chirut gelang kurz vor Spielende noch ein Tor.
Nun ging es für Esch bei eigenem Ballbesitz in den Schlusssekunden um alles oder nichts. Dabei bewies der Belgier Sas 5" vor Spielende eine unglaubliche Kaltschnäuzigkeit und besorgte den Treffer zum entscheidenden 27:24-Endstand. Danach brachen in Esch alle Dämme, die Euphorie kannte keine Grenzen mehr und der historische Finaleinzug wurde ausgiebig gefeiert.
VON PAUL LION (Text) und FERNAND KONNEN (Fotos)