Symbolischer Spatenstich für „Maison du nombre“ und „Maison des arts et étudiants“

Knapp zwei Monate, nachdem in Belval der Grundstein für die „Maison de l'innovation“ gelegt wurde, steht eine weitere Baustelle auf der Großbaustelle Belval in den Startlöchern.

Mit einem symbolischen Spatenstich, der eigentlich ein Flaggensignal war, gaben die Minister François Biltgen, Octavie Modert und Marco Schank sowie die Bürgermeisterin von Esch/Alzette, Lydia Mutsch, und Fonds-Belval Präsident Germain Dondelinger den offiziellen Startschuss der Arbeiten zur „Maison du nombre“ und der unmittelbar angrenzenden „Maison des arts et des étudiants“.

Dort wo über hundert Jahre die Hochöfen dampften und der Reichtum des Landes seinen Ursprung nahm, sollen bald die Köpfe der Studenten und Forscher dampfen, umschrieb es Hochschulminister François Biltgen. Während vor hundert Jahren auf Belval ein Wald gestanden habe, der der „Schmelz“ habe weichen müssen, weiche die ehemalige Brache nun neuem Leben. Nicht viel erinnere an die Brache, die hier vor wenigen Jahren noch war.

Unmittelbar neben dem Hauptgebäude der Universität, der „Maison du savoir“ mit ihrem großen prägenden Turm, werden die beiden vom Architektenbüro Witry & Witry entworfenen Gebäude mit einer Gesamtgrundfläche von 25 000 Quadratmetern entstehen. Knapp 80 Millionen Euro werden in den Gebäudekomplex investiert. Die als L-Form eher nüchtern und schlicht gehaltene „Maison du nombre“, die unter anderem das Rechenzentrum und die Informatikräume der Universität beherbergen wird, definiert ihrerseits einen zentralen Platz, an dem die „Maison des arts et des étudiants“ ihren Standort finden wird. Dieses Haus der Künste und der Studenten soll als ludischer Kubus mit Holzelementen und Glas einen eher künstlerischen und verspielten Charakter besitzen. Dabei wird das Haus der Künste auch semi-öffentliche Funktionen haben und Treffpunkt für die Studenten sein.

Fonds-Belval-Präsident German Dondelinger sprach von einem weiteren Meilenstein für Belval, der zeigen würde, dass es auf der Großbaustelle zügig vorangehe. Worte, die auch Eschs Bürgermeisterin Lydia Mutsch aufgriff und betonte: „Ich danke allen, die an Belval geglaubt haben und nun sehen, dass die ehemalige Brache immer mehr zum Leben erwacht.“ Dabei seien die „Maison du nombre“ und die „Maison des arts et des étudiants“ Recherchezentrum und kulturelle Vitrine gleichermaßen. Dass dabei Mathematik mit Kunst und Kultur verknüpft werde, sei als nicht außergewöhnlich zu betrachten, immerhin sei schon im Altertum mathematische Symmetrie Inspiration für Architektur und Kunst gewesen.

Minister Marco Schank sprach die Faszination an, die Belval an sich bei vielen auslöse. Wenn man sich daran erinnere, dass vor knapp einem Jahrzehnt noch nichts auf den Industriebrachen bestand, nun aber ganz neues Leben hier entstünde, erfülle einen das schon mit Respekt. Auch die Zügigkeit, mit der Projekte in Belval umgesetzt würden, suche ihresgleichen. Damit spielte der delegierte Minister für Nachhaltigkeit auf die Einweihung des „Bâtiment administratif“ an, die am kommenden Montag stattfinden wird.

Kulturministerin Octavie Modert zog in ihrer Ansprache einen direkten Vergleich zwischen Studenten, Kultur und Zahlen. Das eine würde stets das andere bedingen und wechselweise Garant dafür sein, dass Entwicklung stattfinde. Kreativität bringe eine Gesellschaft stets voran, so die Ministerin. Belval könne nicht ohne Kunst bestehen, die Kunst aber auch nicht ohne die Vergangenheit, wie sie in Form des industriellen Erbes auf der Hochofenterrasse bestehe.

VON NADJA RAFALSKI