Vor einer enttäuschenden Kulisse auf dem Escher „Gaalgebierg“: Gerechtes Unentschieden

VON MARC SCARPELLINI

Mit einem am Ende wohl gerechten 1:1-Unentschieden trennten sich Fola und Grevenmacher in einer über weite Strecken enttäuschenden Partie. Beide Teams kannten Phasen, in denen sie dem Gegner leicht überlegen waren, doch kein Team vermochte, dem Spiel so richtig den Stempel aufzudrücken. Fola zeigte allerdings Moral und entging durch den Ausgleichstreffer von Rani einer Auftaktpleite vor heimischer Kulisse.

Getragen vom deutlichen 6:1-Erfolg gegen Kayl-Tetingen legten die Gastgeber in den ersten Minuten ein höllisches Tempo vor. Das Team von Trainer Jeff Strasser zeigte sich spielfreudig und bestach durch hohes Pressing. Grevenmacher konnte nur mit Mühe und Not einen Rückstand verhindern, denn Fola besaß in den ersten 8' gleich drei gute Chancen. Nach wenigen Sekunden bot sich Bensi eine großartige Chance, doch der Neuzugang scheiterte am gut reagierenden Schaab. Wenig später köpfte Schnell nach einer Standardsituation knapp über das Tor und in der 8.' entschied Keeper Schaab das Duell gegen Bensi erneut für sich.

Doch plötzlich stellten die Escher das Fußballspielen ein, was auch Strasser nicht verborgen blieb. „Die ersten 10' waren sehr gut, doch danach agierten wir bis zur Pause viel zu passiv.“ Diese Passivität nahm Grevenmacher dankend an. Die Elf von Trainer Marc Thomé fand besser ins Spiel und orientierte sich häufiger nach vorne. Zwar konnte sich der CSG keine zwingenden Torchancen herausspielen, doch sollten die Moselaner nun den Ton angeben.

Kurioser Führungstreffer
Zunächst sorgte Fola-Spieler Souto mit einer verunglückten Rettungstat für Aufregung und in der 22.' stockte Keeper Hym der Atem, als er den Ball knapp außerhalb des Strafraums mit der Hand aufnahm. Schiedsrichter Holtgen beließ es bei einer Gelben Karte – Rot wäre hier wohl auch eine zu harte Strafe gewesen, da Hym keine echte Chance vereitelte. Den fälligen Freistoß drosch Almeida in die Mauer, ehe der CSG-Offensivspieler anschließend maßgeblich am Führungstreffer beteiligt war. Nach einem von ihm getretenen Eckball auf den ersten Pfosten landete der Ball plötzlich im Tor. Wer war der Torschütze? Auch auf dem Spielfeld herrschte Unklarheit. „Wir sind zu dritt auf den Ball zugelaufen und alle haben ihn auch irgendwie berührt. Ich habe jedoch keine Ahnung wer den Treffer erzielt hat“, meinte der involvierte Heinz, bis Trainer Thomé die Situation auflöste: „F. Gaspar hat den Ball mit der Hüfte über die Linie befördert“.

Schwalbe oder Elfmeter?
Die zweite Hälfte begann gleich mit einer kniffligen Szene. Nach einem langen Ball auf Almeida, kam dieser im Strafraum im Duell mit Schnell und Keeper Hym zu Fall. Der Unparteiische entschied auf eine Schwalbe des CSG-Angreifers, was Thomé nicht ganz nachvollziehen konnte. „Diese Aktion war nach meiner Ansicht spielentscheidend. Hier hätte es auch Elfmeter und wohl Gelb-Rot gegen den Keeper geben können.“ Diese Situation schien für Fola wieder eine Art Initialzündung gewesen zu sein, denn in der Folge wirkten die Escher wieder zwingender. Und mit der ersten Offensivaktion der zweiten 45' sollte der Ausgleich gelingen. Rani nahm den Ball an der Außenlinie gekonnt an, zog in die Mitte und ließ Keeper Schaab mit einem Schlenzer keine Abwehrchance.

Nach diesem Treffer bekam Fola wieder ein Übergewicht, konnte sich allerdings nur selten Torchancen herausspielen. Ein Gewaltschuss von Hornuss ging knapp über das Tor und nach einem Anspiel von Bensi konnte der zurückgeeilte Almeida in letzter Sekunde den Einschlag vor Dallevedove verhindern. „Ich denke, wir hätten den Sieg verdient gehabt, denn unser Gegner hatte aus dem Spiel heraus keine Torchance“, urteilte Strasser.


Fotos: Fernand Konnen