Bürgermeister Jean-Paul Schaaf nimmt Stellung zur neuen Parkingregelung im Deich

Seit dem 3. Juni sind bekanntlich die 214 Stellplätze der Zonen F bis L des Parking „Im Deich“ in Ettelbrück gebührenpflichtig.

Was man fünf Tage nach Inkrafttreten der neuen Regelung feststellen kann, ist, dass der zentrumnahe Parking bislang herzlich wenig genutzt wurde.

Ob dies wirklich eine richtige Entscheidung war, fragen sich mittlerweile so manche Autofahrer, vor allem natürlich die Langzeitparker, die sich an den Rand gedrängt fühlen, und für die es durch diese Maßnahme evidenterweise noch schwieriger wurde, eine Parklücke zu finden.

Hierauf angesprochen meinte Bürgermeister Jean-Paul Schaaf unserer Zeitung gegenüber zunächst, dass man durch jene Maßnahme den Besuchern und Kunden der Stadt Ettelbrück mehr Parkmöglichkeiten in Zentrumnähe garantieren wolle.

„Ob das Modell, bei dem wir der Empfehlung unserer Verkehrskommission gefolgt sind, so beibehalten wird, muss sich in den kommenden Wochen zeigen. Wenn wir feststellen, dass generell zu viele Stellplätze unbesetzt bleiben, werden wir Veränderungen vornehmen. Man könnte z.B. die erlaubte Parkdauer von derzeit 2,5 Stunden verlängern oder aber auch den Stundentarif heruntersetzen. Wir haben die Regelung ja nicht getroffen, um Geld damit zu verdienen,“ so der Bürgermeister.

Von insgesamt 731 gratis Stellplätzen in Ettelbrück befinden sich derzeit 547 im Deich. Gebührenpflichtige Parkplätze gibt es 616, davon 214 im Deich.

Des Weiteren war zu erfahren, dass die Pläne für ein Parkhaus auf dem Deichgelände aus Kostengründen definitiv in die Schublade gelegt wurden. Hauptgrund hierfür seien die für den Schöffenrat teils nicht nachvollziehbaren hohen Auflagen seitens des Wasserwirtschaftsamts, die zusätzliche Kosten in Höhe von 700 000 Euro nach sich ziehen würden. So würden z.B. der Bau eines Regenrückhaltebeckens sowie die Installierung eines Auffangbeckens für Löschwasser (im Falle eines Autobrands) unter dem Parkhaus verlangt. Anstelle werde man nun die zunächst lediglich als Provisorium gedachten neuen Stellplätze vor der Deichhalle beibehalten. Mit einer echten Erleichterung für Parkplatzsuchende rechnet Jean-Paul Schaaf, sobald die Aufwertung des Bahnhofsviertels abgeschlossen sein wird, voraussichtlich im Jahr 2020. Noch bis Ende dieses Jahres soll das Finanzierungsgesetz auf den Instanzenweg geschickt werden und bis Mai 2014 in der Abgeordnetenkammer bewilligt worden sein. Für die Realisierung dieses ambitiösen staatlichen Projekts werden fünf Jahre veranschlagt.(NiM)