Das OPL gastierte am 1. Dezember mit dem schwedischen Klarinettisten Martin Fröst unter Leitung des Norwegers Eivind Gullberg Jensen im CAPe.
Gastdirigent Gullberg Jensen, laut Programmblatt Schüler von Leopold Hager, begnügt sich mit einer eher sachlich-akademischen Auslegung der Ouvertüre zum „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner. Bei forscher Tempowahl und kraftvollem Klangbild überlässt er den bestens disponierten OPL-Musikern die Hauptinitiative. Die Streicher passen sich mit viel Beweglichkeit dem Glanz der intonationssicheren Harmoniepulte an. Gerade bei dieser Wagner-Realisation bestätigt sich einmal mehr die exzellente Akustik des CAPe-Auditoriums.
Nach dieser klangprächtigen Introduktion zurück in die klassische Romantik mit dem ersten Klarinettenkonzert in f-Moll Opus 73 des 25-jährigen K.M. von Weber. Ab jetzt sind die Zuhörer – wie auch die Orchestermusiker – nur noch Auge und Ohr für den Solisten Martin Fröst. Was der Solist an instrumentaler Versiertheit, Klangfantasie, Sinn für facettenreiche Stimmungswechsel und gestalterischem Temperament vorführt, lässt die meistens steif-akademische Attitüde konventioneller Bläserkonzert-Aufführungen vergessen. Martin Fröst interpretiert sozusagen inszenierend seinen Part, wie viele Stars in anderen konzertanten Bereichen ja auch. Er ist ständig in Bewegung, mal in Richtung Saal, mal in Richtung Orchester. Er denkt in jedem Moment mit, was sich in der orchestralen Umrahmung tut und nimmt das Frage- und Antwort-Spiel des Klanggeschehens mit Schwung auf.
Unerschöpfliche Palette
Seine Palette in Sachen Dynamik und Klangfarbgebung erweist sich als geradezu unerschöpflich. Darüber hinaus bleibt sein „Sound“ in allen Lagen makellos kultiviert. In den kontrastreichen Ecksätzen reißt er Dirigent und Ensemble mit und im lyrischen Adagio-Satz, wo es von „Freischütz“-Antizipationen nur so wimmelt, bringt er ein Maximum an Spannungsmomenten ein. Schnell erwächst die Einsicht, dass diese Weber-Komposition, so faszinierend dargeboten wie hier, wohl mehr ist als ein schmissig-oberflächliches Virtuosenstück!
Nach der Pause scheint sich die allgemeine Begeisterung auf das OPL-Ensemble übertragen zu haben. Wie von allen Zwängen befreit wird musiziert. Der Dirigent, souverän und temperamentvoll animierend und modellierend, kann sich vollends auf das hervorragende instrumentaltechnische Potenzial und auf den konzentrierten Vortragsstil der OPL-Instrumentalisten verlassen. Dabei verzichtet er darauf, den emotionsgeladenen und klangsinnlichen Charakter der Partitur übermäßig zu betonen. Die expressiven Passagen (Sätze 1 und 2) lässt er feinfühlig aussingen und die dramatischen „Winterträume“-Eruptionen (Scherzo und Schlussapotheose) kommen ohne übertrieben knalliges Pathos über die Rampe. Eivind Gullberg Jensen lässt das Ensemble unverkrampft atmen, und seine elegante und vor allem ausstrahlungsstarke Gestik steht durchgehend im Einklang mit dem musikalischen Fluss. Eine insgesamt konzentrierte und mitreißende Tschaikowsky-Interpretation, die von der Zuhörerschaft mit verständlicher Begeisterung aufgenommen wird.
Von Loll Weber (Foto: Arlette Schmit)
Gastdirigent Gullberg Jensen, laut Programmblatt Schüler von Leopold Hager, begnügt sich mit einer eher sachlich-akademischen Auslegung der Ouvertüre zum „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner. Bei forscher Tempowahl und kraftvollem Klangbild überlässt er den bestens disponierten OPL-Musikern die Hauptinitiative. Die Streicher passen sich mit viel Beweglichkeit dem Glanz der intonationssicheren Harmoniepulte an. Gerade bei dieser Wagner-Realisation bestätigt sich einmal mehr die exzellente Akustik des CAPe-Auditoriums.
Nach dieser klangprächtigen Introduktion zurück in die klassische Romantik mit dem ersten Klarinettenkonzert in f-Moll Opus 73 des 25-jährigen K.M. von Weber. Ab jetzt sind die Zuhörer – wie auch die Orchestermusiker – nur noch Auge und Ohr für den Solisten Martin Fröst. Was der Solist an instrumentaler Versiertheit, Klangfantasie, Sinn für facettenreiche Stimmungswechsel und gestalterischem Temperament vorführt, lässt die meistens steif-akademische Attitüde konventioneller Bläserkonzert-Aufführungen vergessen. Martin Fröst interpretiert sozusagen inszenierend seinen Part, wie viele Stars in anderen konzertanten Bereichen ja auch. Er ist ständig in Bewegung, mal in Richtung Saal, mal in Richtung Orchester. Er denkt in jedem Moment mit, was sich in der orchestralen Umrahmung tut und nimmt das Frage- und Antwort-Spiel des Klanggeschehens mit Schwung auf.
Unerschöpfliche Palette
Seine Palette in Sachen Dynamik und Klangfarbgebung erweist sich als geradezu unerschöpflich. Darüber hinaus bleibt sein „Sound“ in allen Lagen makellos kultiviert. In den kontrastreichen Ecksätzen reißt er Dirigent und Ensemble mit und im lyrischen Adagio-Satz, wo es von „Freischütz“-Antizipationen nur so wimmelt, bringt er ein Maximum an Spannungsmomenten ein. Schnell erwächst die Einsicht, dass diese Weber-Komposition, so faszinierend dargeboten wie hier, wohl mehr ist als ein schmissig-oberflächliches Virtuosenstück!
Nach der Pause scheint sich die allgemeine Begeisterung auf das OPL-Ensemble übertragen zu haben. Wie von allen Zwängen befreit wird musiziert. Der Dirigent, souverän und temperamentvoll animierend und modellierend, kann sich vollends auf das hervorragende instrumentaltechnische Potenzial und auf den konzentrierten Vortragsstil der OPL-Instrumentalisten verlassen. Dabei verzichtet er darauf, den emotionsgeladenen und klangsinnlichen Charakter der Partitur übermäßig zu betonen. Die expressiven Passagen (Sätze 1 und 2) lässt er feinfühlig aussingen und die dramatischen „Winterträume“-Eruptionen (Scherzo und Schlussapotheose) kommen ohne übertrieben knalliges Pathos über die Rampe. Eivind Gullberg Jensen lässt das Ensemble unverkrampft atmen, und seine elegante und vor allem ausstrahlungsstarke Gestik steht durchgehend im Einklang mit dem musikalischen Fluss. Eine insgesamt konzentrierte und mitreißende Tschaikowsky-Interpretation, die von der Zuhörerschaft mit verständlicher Begeisterung aufgenommen wird.
Von Loll Weber (Foto: Arlette Schmit)