Vom 20.-26.05.2011 hat Henri Lutgen, Präsident der AMIPERAS Ettelbrück, Ernest Rassel, Mitglied und Ed Peiffer, Sekretär des Verwaltungsrates des Club Senior Nordstad, Luxemburg beim Workshop „Kompetenz für Beteiligung der Generation 60+, Strategien und Instrumente für die politische Partizipation“ in Berlin vertreten. Der Grundtvig-Workshop der durch die Europäische Union, Programm lebenslanges Lernen, gefördert wurde, stand unter der Leitung von Bildungsreferent Bernhard Eder des Instituts für Fortbildung & angewandte Sozialethik aus Waldmünchen.
Insgesamt 25 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, Frankreich und Luxemburg haben über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lebensrealitäten älterer Menschen in den europäischen Ländern diskutiert und inhaltlich folgende Ergebnisse festgehalten.
1.1Gemeinsamkeiten
•Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung wächst.
•Es gibt eine Pluralisierung der Lebenslagen und Lebensorientierungen älterer Menschen.
•Ältere Menschen wollen ihrer nachberuflichen Lebensphase Sinn geben.
•Es gibt viele Anstrengungen und Initiativen zur Verbesserung des Lebens älterer Menschen.
•In den europäischen Ländern auf kommunaler und nationaler Ebene sind Strukturen der politischen Partizipation, etwa als Seniorenräte vorhanden aber die konkreten Mitwirkungsmöglichkeiten sind nicht hinreichend.
•Durch die Unterstützung von Kindern und Enkeln und durch bürgerschaftliches Engagement leisten ältere Menschen einen beachtlichen Beitrag zur intergenerativen Solidarität.
•In vielen Ländern ist eine Absenkung des Niveaus der Systeme der sozialen Sicherung zu beobachten.
•Image und Einfluss von herkömmlichen Großorganisationen schwinden.
1.2Unterschiede
•Die unterschiedlichen gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Systeme in Ost – West in der unmittelbaren Nachkriegszeit wirken bis heute nach. So ist in den Staaten Deutschland, Niederlande, Luxemburg und Österreich der Individualismus ausgeprägter als in der Tschechischen Republik. Dort ist mehr als in den anderen Ländern eine kollektivistische Orientierung vorhanden.
•In den neuen mittel-und osteuropäischen EU-Ländern gab es seit 1989 mit der Reetablierung der bürgerlichen Demokratie neue Entwicklungen der Partizipation und des politischen Engagements.
•Zwar sind in allen Ländern Renten- und Pflegeversicherungen vorhanden. Sie unterscheiden sich aber im Detail erheblich, zum
Beispiel bei der Rentenhöhe für Männern und Frauen, bei den Beiträge und Anrechnungszeiten für die Rentenversicherung und bei den Pflegestufen der Pflegeversicherung.
•Beachtliche Unterschiede gibt es auch bei den sozialen Diensten.
•Erstaunlich ist, dass der hohe Migrantenanteil in Luxemburg (43,1%) nicht zu massivenProblemen führt. Offenbar ist dort eine erfolgreiche Integration gelungen.
2. Ethische Überzeugungen
•Das Solidarprinzip ist ein zentrales Grundrecht und soll sowohl Struktur- als auch Handlungsprinzip in Europa sein.
•Daraus abzuleiten sind politische Forderungen nach einer gesamtgesellschaftlichen solidarischen Renten- und Pflegeversicherung.
•Ältere Menschen wollen und sollen einen Beitrag für das Gemeinwohl leisten und sich nicht in den Ruhestand abschieben lassen.
3. Inhaltliches Fazit
•In den europäischen Ländern gibt es eine beachtliche Zahl aktiver älterer Menschen, zu deren Lebensorientierung die gesellschaftliche Partizipation gehört und die bereit sind, im öffentlichen Raum mitzuwirken.
•Die vorhandenen Strukturen der Partizipation sind nicht ausreichend und müssen verbessert werden. Manchmal sind sie zahnlose Instrumente. Optimierungsbedarf gibt bei den konkreten Mitwirkungsrechten, bei der Akzeptanz seitens der Politik aber auch bei deren Unabhängigkeit von den politischen Parteien
•Die Organisationen der Senioren sollen effektiver werden. Dazu verhilft unter anderem eine angemessene infrastrukturelle Ausstattung (Büro, Finanzen), aber auch eine Weiterbildung in wichtigen fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen.
•Es gibt zahlreiche bedarfsgerechte Projekte des freiwilligen Engagements älterer Menschen in Europa.
•Das Interesse der aktiven älteren Menschen an einer europäischen Vernetzung ist hoch.
•Die Anforderungen an ein menschenwürdiges Sterben stehen in einem Spannungsfeld zwischen der Autonomie jeder Person und der Norm des unbedingten Lebensschutzes.
Insgesamt 25 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, Frankreich und Luxemburg haben über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lebensrealitäten älterer Menschen in den europäischen Ländern diskutiert und inhaltlich folgende Ergebnisse festgehalten.
1.1Gemeinsamkeiten
•Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung wächst.
•Es gibt eine Pluralisierung der Lebenslagen und Lebensorientierungen älterer Menschen.
•Ältere Menschen wollen ihrer nachberuflichen Lebensphase Sinn geben.
•Es gibt viele Anstrengungen und Initiativen zur Verbesserung des Lebens älterer Menschen.
•In den europäischen Ländern auf kommunaler und nationaler Ebene sind Strukturen der politischen Partizipation, etwa als Seniorenräte vorhanden aber die konkreten Mitwirkungsmöglichkeiten sind nicht hinreichend.
•Durch die Unterstützung von Kindern und Enkeln und durch bürgerschaftliches Engagement leisten ältere Menschen einen beachtlichen Beitrag zur intergenerativen Solidarität.
•In vielen Ländern ist eine Absenkung des Niveaus der Systeme der sozialen Sicherung zu beobachten.
•Image und Einfluss von herkömmlichen Großorganisationen schwinden.
1.2Unterschiede
•Die unterschiedlichen gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Systeme in Ost – West in der unmittelbaren Nachkriegszeit wirken bis heute nach. So ist in den Staaten Deutschland, Niederlande, Luxemburg und Österreich der Individualismus ausgeprägter als in der Tschechischen Republik. Dort ist mehr als in den anderen Ländern eine kollektivistische Orientierung vorhanden.
•In den neuen mittel-und osteuropäischen EU-Ländern gab es seit 1989 mit der Reetablierung der bürgerlichen Demokratie neue Entwicklungen der Partizipation und des politischen Engagements.
•Zwar sind in allen Ländern Renten- und Pflegeversicherungen vorhanden. Sie unterscheiden sich aber im Detail erheblich, zum
Beispiel bei der Rentenhöhe für Männern und Frauen, bei den Beiträge und Anrechnungszeiten für die Rentenversicherung und bei den Pflegestufen der Pflegeversicherung.
•Beachtliche Unterschiede gibt es auch bei den sozialen Diensten.
•Erstaunlich ist, dass der hohe Migrantenanteil in Luxemburg (43,1%) nicht zu massivenProblemen führt. Offenbar ist dort eine erfolgreiche Integration gelungen.
2. Ethische Überzeugungen
•Das Solidarprinzip ist ein zentrales Grundrecht und soll sowohl Struktur- als auch Handlungsprinzip in Europa sein.
•Daraus abzuleiten sind politische Forderungen nach einer gesamtgesellschaftlichen solidarischen Renten- und Pflegeversicherung.
•Ältere Menschen wollen und sollen einen Beitrag für das Gemeinwohl leisten und sich nicht in den Ruhestand abschieben lassen.
3. Inhaltliches Fazit
•In den europäischen Ländern gibt es eine beachtliche Zahl aktiver älterer Menschen, zu deren Lebensorientierung die gesellschaftliche Partizipation gehört und die bereit sind, im öffentlichen Raum mitzuwirken.
•Die vorhandenen Strukturen der Partizipation sind nicht ausreichend und müssen verbessert werden. Manchmal sind sie zahnlose Instrumente. Optimierungsbedarf gibt bei den konkreten Mitwirkungsrechten, bei der Akzeptanz seitens der Politik aber auch bei deren Unabhängigkeit von den politischen Parteien
•Die Organisationen der Senioren sollen effektiver werden. Dazu verhilft unter anderem eine angemessene infrastrukturelle Ausstattung (Büro, Finanzen), aber auch eine Weiterbildung in wichtigen fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen.
•Es gibt zahlreiche bedarfsgerechte Projekte des freiwilligen Engagements älterer Menschen in Europa.
•Das Interesse der aktiven älteren Menschen an einer europäischen Vernetzung ist hoch.
•Die Anforderungen an ein menschenwürdiges Sterben stehen in einem Spannungsfeld zwischen der Autonomie jeder Person und der Norm des unbedingten Lebensschutzes.