Verspätetes Konveniat

Erste Spuren des Scoutismus in Ettelbrück lassen sich 1915 finden, die Truppe, die den „Eclaireurs du Luxembourg“, der späteren FNEL, angeschlossen war, stellte allerdings 1934 ihre Aktivitäten ein. Möglicherweise wurden in Ettelbrück bereits im Herbst 1918 die katholischen „Boy Scouts ins Leben gerufen, doch hierzu gibt es keine gesicherten Quellen. Dokumente zu dieser Bewegung wie z.B die Belege der jährlichen Überweisungen der Gemeinde lassen sich in den Jahren 1919 und 1920 finden. Für die „Ettelbrécker Scouten Groupe Saint-Sébastien“ gilt 1920 als Geburtsdatum. Im Zweiten Weltkrieg war die Vereinigung von den deutschen Besatzern aufgelöst (wie alle anderen Luxemburger Organisationen auch) und ihr selbst gebautes Holzhaus im Däich zerstört worden. 1945 stellte die Gruppe sich schnell wieder auf und ein Scoutshome wurde auf dem Boeschel gebaut, im Laufe der späteren Jahrzehnte wurde dann mehrmals der Platz gewechselt. Am 29. Mai 1976 wurde ein neu gebautes Clubhaus auf dem Canal bezogen, dieses verließ man, um im September 2021 in ein neues Vereinshaus im Grondwee zu ziehen. Den hundertsten Geburtstag wollte die Truppe im Jahr 2020 groß feiern und die akademische Sitzung im "Pontalize" hatte noch stattgefunden. Doch als ab Mitte März Luxemburg für zwei Monate infolge der Corona-Epidemie im Lockdown war, entschied die Chefetage das Konveniat der ehemaligen Mitglieder auf ein späteres rundes Datum zu verlegen. Fünf Jahre später hat man dieses Zusammensein nun nachgeholt. Laut dem Vereinsarchiv haben in 105 Jahren 1.691 Mitglieder den Scoutismus in der Truppe in Ettelbrück gelebt. 140 aktuelle und ehemalige Scouten waren der Einladung in die Däichhal gefolgt. Zurzeit zählen die Ettelbrücker Scouten 98 Mitglieder in ihren Reihen.