Priorität für Gemeindezentrum

Im Fokus der Debatten des Gemeinderats von Heiderscheid stand dieser Tage die Entwicklung des Projekts für das mit Blick auf die am 1. Januar 2012 in Kraft tretende Fusion mit den Gemeinden Esch/Sauer und Neunhausen zu errichtende kommunale Verwaltungszentrum in Eschdorf. Bürgermeister Robert Everling kommentierte einen ersten Entwurf von Plänen für drei voneinander getrennte Gebäude auf einem Areal von einem Hektar.

Diese Pläne wurden von den Räten begutachtet, und man war sich einig, vor einer definitiven Annahme auf jeden Fall eine eingehende Diskussion in einer Arbeitssitzung mit dem zuständigen Architekten darüber zu führen.

Als neues Moment kommt hinzu, dass die in Heiderscheid stationierte Polizeidienststelle unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Oberbehörde das alte Schulgebäude, das eigentlich der Musikgesellschaft zur Verfügung gestellt werden sollte, beziehen soll. An Stelle des angebauten Festsaals, der abgerissen wird, ist ein Kulturzentrum geplant. Absolute Priorität wird dem Bau des kommunalen Verwaltungszentrums eingeräumt. Falls die Polizeibrigade in das aktuelle Gemeindehaus verlegt wird, kommt zudem ein funktioneller Neubau für die Bedürfnisse der Musikgesellschaft und der Ugda-Musikschule mit einem Abstellraum von verschiedenem Material der Vereinsentente in Frage.

Bürgermeister Robert Everling betonte, dass es sich um ein großes und bedeutendes Projekt handele, das die Gemeinde mit Blick auf die Fusion mit den Nachbargemeinden von Esch/Sauer und Neunhausen in Angriff genommen habe und von drei bis vier künftigen Generationen genutzt werden könnte.

Ankauf eines 2,03 Ar großen Grundstücks

Anschließend wies Everling darauf hin, dass das ganze Konzept des zu schaffenden Dorfplatzes erst abgeschlossen sei, wenn die Verbindung zwischen Kirche und Schule hergestellt sei, was den Ankauf eines 2,03 Ar großen Grundstücks neben der Kirche erfordere. Allerdings sei der vom Verkäufer verlangte Preis, dessen Größenordnung er nicht nannte, zu hoch. Jedoch gehe es in dem vorliegenden Fall um die Idee, das Konzept und die Sache und nicht um die Person, da die Gemeinde das Grundstück unbedingt benötige, um einen angemessenen Dorfkern zu schaffen. Bei der Nein-Stimme von Rat Emile Zeien und den Enthaltungen der Räte Nico Brack und Christiane Weiler-Ferber ermächtigten die übrigen Ratsangehörigen den Schöffenrat, einen Kaufvertrag mit dem Eigentümer abzuschließen.

Nach eingehender Diskussion wurde das Einführen eines Einbahnverkehrs in den Straßen „An der Gaass“ beginnend ab der „Maison relais“ und „A Kartzen“ in Heiderscheid einstimmig gutgeheißen, um eine Verkehrsberuhigung herbeizuführen und das Abstellen von Fahrzeugen auf einer Straßenseite zu ermöglichen.

Das Überqueren des zwischen der Aktivitätszone in Heiderscheid und dem nach Kehmen führenden CR 308 gelegenen „Spéckerwee“ durch eine Viehherde hatte in letzter Zeit für manche Aufregung gesorgt. Die einst vorgeschlagenen Sicherheitsvorkehrungen wie der Bau einer Unterführung, die Installation einer Schranke oder einer Gelblicht-Ampelanlage mit Fernbedienung sind kein Thema mehr, nachdem der Gemeinderat bei der Stimmenthaltung von John Sliepen nun ein 33 698 Euro kostendes Projekt für die Neugestaltung dieses Weges inklusive Bau eines Gehsteigs und Einrichtung einer Beleuchtung genehmigt hat.

Einhellig stattgegeben wurde dem Ankauf eines Nutzfahrzeugs für den technischen Dienst. Dabei handelt es sich um einen Dreiseitenkipper mit Doppelkabine für 27 500 Euro. (VON ANDRÉ REDING)