Lëtzebuerger Massendénger feierten ihren Schutzpatron


Weihbischof Leo Wagener würdigte den Dienst der Messdiener anlässlich eines Festgottesdienstes zu Ehren des Schutzpatrons der Ministranten


Am vergangenen Donnerstag feierten die “Lëtzebuerger Massendénger” ihren Schutzpatron, den heiligen Tarcisius. Die Verantwortlichen der Altardiener hatten nach Mersch eingeladen, und dies aus gutem Grund. In der Chorapsis der Pfarrkirche hatte in den 1930er Jahren der Benediktinermönch Notker Becker eine der schönsten ikonografischen Darstellungen des im 3. Jahrhundert als Märtyrer gestorbenen Jugendlichen, der das eucharistische Brot verteidigte, geschaffen.

So stand das Martyrium des heiligen Tarcisius im Mittelpunkt der Festmesse, die Weihbischof Leo Wagener präsidierte. Gleich zu Beginn des Messopfers fragte der Zelebrant die versammelten Messdiener, was sie über das Leben ihres Schutzpatrons erzählen könnten. Einige Altardiener wußten zu berichten, dass der römische Junge von Jugendlichen zusammengeschlagen wurde, weil er ihnen nicht jenes kostbare Gut aushändigen wollte, das er bei sich trug: die heilige Kommunion.


“Ihr seid eng mit Tarcisius verbunden, denn auch er war eine Ausnahmeerscheinung”


Ausgehend von der deutschen Redensart “Ich habe dich zum Fressen gern” ging der Weihbischof in seiner Predigt auf die Dualität zwischen dem Essen und der Liebe ein als Sinnbild für die Einheit zwischen dem Leib Christi und dem Gläubigen. Wer Christus bei sich in seinem Herzen aufnehme, dem wird das Ewige Leben zuteil, so Mgr Leo Wagener. An die Adresse der Ministranten sagte der Prediger, dass mit dem Dienst am Altar die Messdiener sozusagen Christus den Weg ebnen, um zu den Menschen zu gelangen. Durch das Läuten der Altarschellen, Schlagen des Gongs und Inszensieren bei der Erhebung der eucharistischen Gaben gehe von den Altardienern ein wichtiges Signal aus: “Aufgepasst mit Eurem Herzen und glaubt an dieses Geheimnis!”. Der Weihbischof erinnerte daran, dass Tarcisius sein Leben nicht für etwas banales hingegeben hätte, sondern für das Geheimnis der heiligen Kommunion. “Ihr seid eng mit Tarcisius verbunden, denn auch er war eine Ausnahmeerscheinung”, unterstreicht der Weihbischof vor dem Hintergrund, dass es heute keine Selbstverständlichkeit sei, sich als Messdiener zu engagieren. “Hut ab für Euer Engagement”, ruft er den aus den verschiedenen Teilen des Landes nach Mersch gekommenen Messdienern zu. An die Adresse der Verantwortlichen der Messdienerzentrale gerichtet, bedankte sich Mgr Leo Wagener für die kreativen Ideen während der Pandemie.

Anstelle von gesprochenen Fürbitten wurden die Ministranten eingeladen, ihre Anliegen auf ein Blatt in Form einer Sonnenblume zu schreiben und vor den Altar zu legen. Der Diözesanseelsorger der “Lëtzebuerger Messdiener” und Zeremoniar Jean-Pierre Reiners wird diese Anliegen am diözesanen Gedenktag des ersten Patrons der Luxemburger Altardiener (9. Juli) während einer Messe vortragen.


Den Mut des heiligen Tarcisius als Vorbild


Mit dem Weihbischof waren die Geistlichen Tristan Häcker und Yves Olinger, umgeben von Zeremoniar Jean-Pierre Reiners, vor den Altar getreten. An der Orgel begleitete Sidney Scho die Gesänge. Am Ende des Gottesdienstes richteten die Direktorin Tanja Konsbrück sowie Diözesanseelsorger Jean-Pierre Reiners warme Dankesworte an die Ministranten bevor Mgr Wagener den Schlusssegen spendete.

Am 9. Juli richtete der Erzbischof von Luxemburg ein Grußwort an die Ministranten, wo der Kardinal den Mut des heiligen Tarcisius hervorhob. “Och Dir all sidd voller Courage a Mutt – dëst hutt Dir an deene vergaangene Wochen a Méint ëmmer nees op en Neits bewisen. Et ass fir eis all keng einfach Zäit gewierscht – vill Restriktiounen, vill Annulatiounen an ëmmer nees d’Gefor, datt engem eppes passéiere kéint. Mee Dir sidd Ärem Déngscht sou wäit et goung trei bliwwen”, so Kardinal Hollerich, der sich für das Engagement des Messdiener bedankte. Marc Jeck

Foto: René Scho/Lëtzebuerger Massendénger