Zum diesjährigen Galakonzert der „Chorale Municipale“ Sängerbond Museldall Waasserbëlleg hatte die ambitionierte Dirigentin Viviane Kohn-Hames einen musikalischen Streifzug von Sankt Petersburg bis Moskau mit ihren Sängern eingeprobt. Mit über 250 Zuhörern war der Festsaal bis zum letzten Platz gefüllt als die Sänger, als Kosaken gekleidet vor der herrlichen Kulisse des roten Platzes, gestaltet von Pierre Kertz, Aufstellung nahmen. Der Abend begann mit der „Hymne der Russischen Föderation“. Leider war der russische Botschafter, der Schirmherr des Abends, obschon angemeldet, nicht erschienen. Die Chorleiterin hatte in diesem Jahr auf eine externe Solostimme verzichtet, welche aber gekonnt von den Solisten des Wasserbilliger Männerchores wahrgenommen wurden. Bei den Liedern wie „Einsames Glöcklein, Kalinka, Burlaki, Abend am Don“ oder dem „Kosaken Wiegenlied“ wurden bei den älteren Zuhörern sicherlich Erinnerungen an den bekannten Don Kosaken Chor mit Serge Jaroff aus den 50- und 60ger Jahren hervorgerufen. Die Sänger und die Solostimmen wurden einfühlsam und gekonnt von Hana Böhm-Robotkova am Klavier begleitet. Sie wusste auch als Klaviervirtuosin mit 2 Werken aus den Jahreszeiten von Tchaikowski das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Der einsame Soldat am Wolgastrand singend erzählt von Präsident Yvon Streff, Abendglocken mit Roger Kinsch und Romain Streff als Tenorsolisten, „Schwarze Augen“ gesungen vom Bassisten Alain Biver, „Suliko“ und „der rote Sarafan“ meisterhaft vorgetragen von Ehrendirigent Nico Hames sowie „Stenka Rasin“ mit dem Bariton Georges Mahnen waren ganz nach dem Geschmack des aufmerksamen Publikums. Der 1. Teil wurde mit dem „Wodka-Lied“, allerlei Skurilles über Apotheker, Dostojewski und Rasputin, der sich Mönch nannte, beschlossen.
Der 2. Teil, welcher mit Guy Krier am Schlagzeug taktvoll untermalt wurde, begann mit dem schwungvollen Kosakenritt, bevor Georges Mahnen die 12 Räuber, eine altrussische Klosterlegende besang. Es folgten Casatschok, Sehnsucht das alte Lied der Taiga, Kosakenpatrouille, und Anuschka. Die „Schiwago Melodie“ vorgetragen von Tenor Emile Elsen und das Lied der Verbannten mit den Tenören Roby Kersch und Jules Schuler begeisterten das Publikum. Bassist Abbes Hoffmann wusste humorvoll die Zuhörer mit „In Petersburg ist Pferdemarkt“ zum Schmunzeln zu bringen. In Vertretung des erkrankten Fred Hanck war es Alain Biver mit seiner tiefen Bassstimme welcher mit „Nidschewo“ noch einmal ein Highlight präsentierte. Der gesanglich, wirklich gelungene Abend kam mit dem Lied „Moskau“ von Ralf Siegel zum Abschluss. Lang anhaltender Applaus der begeisterten Zuhörer war der Dank an die Ausführenden und einer zufrieden Dirigentin. Selbstverständlich bedankten sich die Ausführenden mit einer Zugabe. Es war dem Chor und seiner Chorleiterin Wunsch statt Pflicht mit der Zugabe „ La Montanara“ dem, kurz vor dem Konzert, verstorbenen Sänger des Museldall Valter Favero zu gedenken.