„Bealtaine“ -Festival : Leben im Einklang mit der Natur
Um ganze zweieinhalb Jahrtausende hatten die „Lëtzebuerger Guiden a Scouten“ am Wochenende (29.Mai) in Neuhäusgen die Zeit zurückgedreht und dazu gleich auch die Kelten, jenes naturverbundene Volk, aus der Mottenkiste der Geschichte hervorgeholt.
Am Wochenende wurde rund ums Keltenhaus in Neuhäusgen „Bealtaine“ gefeiert. Das äußerst authentisch inszenierte Spektakel begeisterte vor allem die Kinder, doch auch die Erwachsenen fanden viel Gefallen an der bunten Mischung, die das Leben in der Eisenzeit dokumentieren sollte. Und wenn auch wegen der wechselhaften Witterung nicht ganz so viele Besucher wie noch bei den beiden vorangegangenen Auflagen dieses internationalen Keltenfestivals gezählt wurden, so tat das der Stimmung in dem weitläufigen Waldareal keineswegs einen Abbruch.
Vor allem in den Workshops, wo die Kinder nach Herzenslust ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen konnten, herrschte an beiden Tagen reger Andrang. Dort konnte getöpfert, Brot gebacken, Steinschmuck entworfen und sogar der für jedes Duell unabdingbare Schild angefertigt werden.
Gekämpft wurde überhaupt viel am Wochenende in Neuhäusgen. Stündlich kam es zu Showgefechten, bei denen auch das Publikum zu Schwert und Lanze greifen durfte. Kaum minder spektakulär war das Kräftemessen bei den „Highland Games“, wobei es etwa galt, einen mannshohen Baumstamm möglichst weit zu werfen.
Den mit Sicherheit authentischsten Eindruck hinterließ das „Bealtaine“-Festival auch in diesem Jahr wieder im und am Keltenhaus. Wer in das verrauchte Halbdunkel dieses vor einigen Jahren an einer Waldlichtung errichteten Obdachs eintauchte, konnte mit allen Sinnen den keltischen Lauf des Lebens nachempfinden. Nicht weniger als 70 Schausteller aus dem In- und europäischen Ausland hatten die Organisatoren für dieses Wochenende verpflichtet, während aus den eigenen Reihen rund 100 Paar fleißige Hände für einen reibungslosen Ablauf der Mammutorganisation sorgten. Ziel dieser ganzen Anstrengung sei es, Kinder und Jugendliche auf spielerische Art und Weise anhand des keltischen Exempels mit der Natur vertraut zu machen, so Tom Lahr. Und nicht zuletzt deshalb war am Samstag wie am Sonntag in den zahllosen Ateliers und Workshops „Learning by doing“ angesagt.
Abgerundet wurden die Eindrücke dieses wohl größten Festivals seiner Art weit und breit durch die zahlreichen musikalischen Darbietungen, etwa der „Luxembourg Pipe Band“ oder den „The Strokes“, denen das Publikum andächtig im Rhythmus folgte.(VON DAN RODER)