Zweite Auflage von „Miselerland brennt“ - Altes Handwerk neu entdecken

Unter dem Motto „Geistreiches sinnlich genießen“ stand die zweite Auflage des Brennertags im „Miselerland“. So hatten sich dann bereits frühmorgens viele Besucher in die verschiedenen Brennerbetriebe begeben, um beim Anheizen der Brennkessel dabei zu sein.

Sechs Edelbrandbrennereien, und zwar Zenner aus Schwebsingen, Rhein-Glock aus Erpeldingen bei Remich, Dolizy und Guillon aus Ehnen, Diedenacker Duhr-Merges aus Niederdonven, Weber aus Oberwormeldingen und Max-Lahr et Fils aus Ahn hatten ihre Türen geöffnet, um den Liebhabern von Edelbranntweinen das Handwerk näherzubringen.

Bei kühlen Temperaturen war es ein Genuss, sich in der Nähe des Brennkessels aufzuhalten, um sich hier nach einer ausgiebigen Wanderung wieder aufzuwärmen.

Bereits um 9.30 Uhr trafen sich Besucher in Ahn, um an einer geführten Wanderung mit Emile Mentgen auf den Palmberg teilzunehmen. Die Wanderer wurden – nachdem sich der Nebel gelichtet hatte – mit einem herrlichen Blick auf das Moseltal für den Aufstieg zum Palmberg belohnt. Zurück im Dorf Ahn konnten sich die Besucher dann an einer Führung in der Distillerie Max-Lahr et fils beteiligen.

Den ganzen Tag über standen Fahrten mit dem Planwagen auf dem Programm, was besonders die Kinderherzen höher schlagen ließ. Während in Schwebsingen geführte Panoramatouren in Oldtimermilitärgeländewagen durch die Weinberge von Schengen (Coteaux de Schengen) auf dem Programm standen, konnte man sich in Ehnen einer Führung durch das Dorf und die nahe Umgebung anschließen. In Erpeldingen stand ein geführter Parcours unter dem Motto „Bongerten mit allen Sinnen genießen“ auf dem Programm.

Im Betrieb Dolizy & Guillon in Ehnen konnte man seine Riechfähigkeiten unter Beweis stellen. Gegen Mittag hatten sich zahlreiche Gäste in den verschiedenen Betrieben eingefunden, um sich von den Kochkünsten mit Edelbranntweinen überzeugen zu lassen.

Für die kleinen Gäste waren vielfältige Spielmöglichkeiten vorhanden. Edelbrände mit ihren hochkonzentrierten natürlichen Aromen haben die Köche der meisten an der Mosel ansässigen Restaurantbetriebe dazu bewegt, bestimmte „Brennermenüs“ zu kreieren.

Hinter dieser Veranstaltung steht der Verein „Brenner am Miselerland“, der eine Plattform für alle ist, die sich mit dem traditionellen Brennhandwerk in der Region verbunden fühlen.

Der „Leader Miselerland“ und das neugegründete „Office régional de tourisme Moselle luxembourgeoise“ unterstützten auch dieses Jahr die zweite Ausgabe des Brennertages. Es werden mit diesem Aktionstag mehrere Ziele verfolgt. Es gehe um den Erhalt der regionalen Brenntradition und der typischen Kulturlandschaft der „Bongerten“, hieß es.

Das Wissen in der Bevölkerung über das Brennereiwesen soll vertieft werden. Der Brennertag soll als Veranstaltung am letzten Tag im Oktober seinen festen Platz im Veranstaltungskalender erhalten.

In geselliger Runde mit Live-Musik ließ man das Fest ausklingen; gefeiert wurde bis spät in die Nacht.

Schade, dass kein einziges Hinweisschild entlang der Mosel auf die Veranstaltung hinwies, um eventuell auch Touristen und Ausflügler auf das Fest aufmerksam zu machen. Um das Fest bekannter zu machen, könnte man demnach im kommenden Jahr auf eine bessere Beschilderung setzen. (fd)(Fotos: Fernand Dax)