Das Fahrrad ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einem ökologischen und nachhaltigen Stadtverkehr. Die Gründe sind bekannt: Durch eine Förderung des Langsamverkehrs (mobilité douce) entsteht eine neue Urbanität sowie eine höhere Lebensqualität. Ganz abgesehen davon, dass die Aufnahmekapazität für den motorisierten Individualverkehr in Luxemburg-Stadt begrenzt ist. Der Ausstoß an Treibhausgasen, mangelnde Luftqualität und Lärmbelästigung tun zudem das Übrige, um zur Erkenntnis zu gelangen, endlich neue Wege im städtischen Nahverkehr beschreiten zu müssen.
Die Regionale „Stad Lëtzebuerg“ des Mouvement Ecologique folgte dem öffentlichen Aufruf der Stadt Luxemburg zur Halbzeit der Umsetzung des Fahrradwegkonzepts, um Stellung zu beziehen. Dabei werden vor allem folgende Anregungen formuliert:
Für das Fahrradwegkonzept gilt, was für sämtliche kommunale Projekte gilt: Eine umfassende Einbindung der BürgerInnen ist unerlässlich. Dies ist auch die die Grundvoraussetzung für eine optimale Erstellung und Umsetzung des Fahrradwegekonzepts. Bezüglich des Fahrradwegkonzepts der Stadt Luxemburg wäre zumindest die Veröffentlichung einer verständlichen Zusammenfassung der wesentlichen Punkte anstelle eines 300-seitigen Dokuments wünschenswert gewesen.
Viel Kopfzerbrechen für Radfahrer bereiten derzeit auch die überaus fahrradunfreundlichen zentralen Achsen in Luxemburg-Stadt. Die Tatsache, dass Luxemburg es 6 Jahre nach Umsetzungsbeginn des Fahrradwegkonzepts noch nicht einmal schaffte, eine vernünftige Radanbindung des Bahnhofs sicherzustellen erzeugt Frustration. Es gilt endlich eine mutige fahrradfreundliche Verkehrsführung für die zentralen Achsen (Boulevard Royal, Côte d'Eich, Avenue de la Liberté und Pont Adolphe) durchzusetzen. Nur so kann die Stadt den Anteil der Radfahrer am Verkehr steigern, und Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad ermutigen.
Zentral für den Erfolg eines Fahrradwegkonzepts ist es zudem, dass der Radfahrer von großen Umwegen im innerstädtischen Raum verschont bleibt. Dies soll neben den Fahrradpisten u.a. dadurch sichergestellt werden, dass Radfahrer systematisch Einbahnstraßen beidseitig benutzen dürfen. Der Mouvement Ecologique fordert somit eine generelle Öffnung der Einbahnstraßen für den Radverkehr sowie die gleichzeitige Einführung von Tempo 30 in den einzelnen Stadtvierteln, um ein friedliches Miteinander auf der Straße zu bewerkstelligen.
In diesem Zusammenhang sind die Talbrücken auch von zentraler Bedeutung. Auf den Talbrücken muss Platz für die Tram UND das Fahrrad geschaffen werden. Das Gesetz zu den Umarbeiten auf der „Pont Adolphe“-Brücke sieht den Radfahrer jedoch schlichtweg nicht vor. Diesbezügliche Einwände des Staatsrats wurden mit dem Argument verworfen, die Radfahrer würden über den Viaduc geleitet. Diese Vorgehensweise steht nicht nur im Widerspruch zu den Zielen die sich die Gemeinde auf dem Weg zu einer Velo-City selbst gesteckt hat, sondern ebenfalls zu den „MoDu“-Vorgaben des Nachhaltigkeitsministeriums. In diesem wird eindeutig festgehalten, dass bei neuen Projekten das Fahrrad mit eingeplant werden müsse.
Entscheidend für das Sicherheitsgefühl des Radfahrers ist ein gängiges Durchfahren. An zahlreichen Stellen werden Radpisten allerdings bereits nach wenigen hundert Metern erneut unterbrochen, sei es wegen Parkplätzen oder ähnlichem. Dies kann – vor allem wenn dies für den Autoverkehr wenig ersichtlich ist – für den Radfahrer nicht nur sehr unangenehm sondern auch sehr gefährlich sein (Beispiel Rollingergrund). Gleichermaßen muss ein sichereres Abbiegen der Radfahrer gewährleistet werden u.a. durch eine bessere Markierung.
Ein weiteres zentrales Problem für den Radfahrer sind die häufigen Schikanen an Baustellen. Dies zeigt, dass das Fahrrad immer noch nicht als vollwertiger Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wird. Das Schaffen von fahrradfreundlichen Umleitungen bei Baustellen muss systematisch in der Bauplanung der Gemeinde vorgesehen werden.
Viel zu tun gibt es zudem noch bei der Beschilderung für Rad- und Autofahrer. Aufgrund des recht neuen Aufbaus der Fahrradwege in Luxemburg-Stadt kommt es häufig zu Missverständnissen über Rechte und Pflichten der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. So kommt es häufig vor, dass Autofahrer der Ansicht sind, dass Radfahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Hier ist eine bessere Beschilderung für den Autofahrer unabdingbar, um Frustsituationen zu vermeiden. Eine systematische Überprüfung und Verbesserung der Verkehrsführung für das Auto und das Fahrrad muss im Fahrradwegkonzept integriert werden.
Gleichermaßen bedeutsam ist, den Übergang vom öffentlichen Transport zum Fahrrad und vice versa gleitend zu gestalten. In der Tat ergänzen sich das Angebot des öffentlichen Transports und die Flexibilität des Fahrrads ideal. Wesentlich hierfür sind endlich eine optimale Ausstattung sämtlicher Bahnhöfe mit Fahrradständern und Fahrradabstellanlagen, sowie die Sicherstellung dass auch zu Spitzenzeiten das Fahrrad im Zug mitgenommen werden kann.
Schließlich ist die Öffentlichkeitsarbeit ein sehr zentraler Punkt um Menschen das Fahrrad als Alltagstransportmittel näher zu bringen. Die Gemeinde hat gute Initiativen angestoßen und auch das Fahrradwegkonzept hat die Bedeutung hiervon erkannt. Hervorzuheben ist das Pilotprojekt in Cents, um Schüler dazu zu ermutigen, das Fahrrad zur Schule zu benutzen. Dennoch gilt es das Fahrrad viel stärker in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, beispielsweise müssten systematisch und ganzjährlich Kurse zum sicheren Fahren in der Stadt angeboten werden.
Die detaillierte Stellungnahme finden Sie über www.meco.lu.
Mouvement Ecologique Regionale Stad Lëtzebuerg
Die Regionale „Stad Lëtzebuerg“ des Mouvement Ecologique folgte dem öffentlichen Aufruf der Stadt Luxemburg zur Halbzeit der Umsetzung des Fahrradwegkonzepts, um Stellung zu beziehen. Dabei werden vor allem folgende Anregungen formuliert:
Für das Fahrradwegkonzept gilt, was für sämtliche kommunale Projekte gilt: Eine umfassende Einbindung der BürgerInnen ist unerlässlich. Dies ist auch die die Grundvoraussetzung für eine optimale Erstellung und Umsetzung des Fahrradwegekonzepts. Bezüglich des Fahrradwegkonzepts der Stadt Luxemburg wäre zumindest die Veröffentlichung einer verständlichen Zusammenfassung der wesentlichen Punkte anstelle eines 300-seitigen Dokuments wünschenswert gewesen.
Viel Kopfzerbrechen für Radfahrer bereiten derzeit auch die überaus fahrradunfreundlichen zentralen Achsen in Luxemburg-Stadt. Die Tatsache, dass Luxemburg es 6 Jahre nach Umsetzungsbeginn des Fahrradwegkonzepts noch nicht einmal schaffte, eine vernünftige Radanbindung des Bahnhofs sicherzustellen erzeugt Frustration. Es gilt endlich eine mutige fahrradfreundliche Verkehrsführung für die zentralen Achsen (Boulevard Royal, Côte d'Eich, Avenue de la Liberté und Pont Adolphe) durchzusetzen. Nur so kann die Stadt den Anteil der Radfahrer am Verkehr steigern, und Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad ermutigen.
Zentral für den Erfolg eines Fahrradwegkonzepts ist es zudem, dass der Radfahrer von großen Umwegen im innerstädtischen Raum verschont bleibt. Dies soll neben den Fahrradpisten u.a. dadurch sichergestellt werden, dass Radfahrer systematisch Einbahnstraßen beidseitig benutzen dürfen. Der Mouvement Ecologique fordert somit eine generelle Öffnung der Einbahnstraßen für den Radverkehr sowie die gleichzeitige Einführung von Tempo 30 in den einzelnen Stadtvierteln, um ein friedliches Miteinander auf der Straße zu bewerkstelligen.
In diesem Zusammenhang sind die Talbrücken auch von zentraler Bedeutung. Auf den Talbrücken muss Platz für die Tram UND das Fahrrad geschaffen werden. Das Gesetz zu den Umarbeiten auf der „Pont Adolphe“-Brücke sieht den Radfahrer jedoch schlichtweg nicht vor. Diesbezügliche Einwände des Staatsrats wurden mit dem Argument verworfen, die Radfahrer würden über den Viaduc geleitet. Diese Vorgehensweise steht nicht nur im Widerspruch zu den Zielen die sich die Gemeinde auf dem Weg zu einer Velo-City selbst gesteckt hat, sondern ebenfalls zu den „MoDu“-Vorgaben des Nachhaltigkeitsministeriums. In diesem wird eindeutig festgehalten, dass bei neuen Projekten das Fahrrad mit eingeplant werden müsse.
Entscheidend für das Sicherheitsgefühl des Radfahrers ist ein gängiges Durchfahren. An zahlreichen Stellen werden Radpisten allerdings bereits nach wenigen hundert Metern erneut unterbrochen, sei es wegen Parkplätzen oder ähnlichem. Dies kann – vor allem wenn dies für den Autoverkehr wenig ersichtlich ist – für den Radfahrer nicht nur sehr unangenehm sondern auch sehr gefährlich sein (Beispiel Rollingergrund). Gleichermaßen muss ein sichereres Abbiegen der Radfahrer gewährleistet werden u.a. durch eine bessere Markierung.
Ein weiteres zentrales Problem für den Radfahrer sind die häufigen Schikanen an Baustellen. Dies zeigt, dass das Fahrrad immer noch nicht als vollwertiger Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wird. Das Schaffen von fahrradfreundlichen Umleitungen bei Baustellen muss systematisch in der Bauplanung der Gemeinde vorgesehen werden.
Viel zu tun gibt es zudem noch bei der Beschilderung für Rad- und Autofahrer. Aufgrund des recht neuen Aufbaus der Fahrradwege in Luxemburg-Stadt kommt es häufig zu Missverständnissen über Rechte und Pflichten der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. So kommt es häufig vor, dass Autofahrer der Ansicht sind, dass Radfahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Hier ist eine bessere Beschilderung für den Autofahrer unabdingbar, um Frustsituationen zu vermeiden. Eine systematische Überprüfung und Verbesserung der Verkehrsführung für das Auto und das Fahrrad muss im Fahrradwegkonzept integriert werden.
Gleichermaßen bedeutsam ist, den Übergang vom öffentlichen Transport zum Fahrrad und vice versa gleitend zu gestalten. In der Tat ergänzen sich das Angebot des öffentlichen Transports und die Flexibilität des Fahrrads ideal. Wesentlich hierfür sind endlich eine optimale Ausstattung sämtlicher Bahnhöfe mit Fahrradständern und Fahrradabstellanlagen, sowie die Sicherstellung dass auch zu Spitzenzeiten das Fahrrad im Zug mitgenommen werden kann.
Schließlich ist die Öffentlichkeitsarbeit ein sehr zentraler Punkt um Menschen das Fahrrad als Alltagstransportmittel näher zu bringen. Die Gemeinde hat gute Initiativen angestoßen und auch das Fahrradwegkonzept hat die Bedeutung hiervon erkannt. Hervorzuheben ist das Pilotprojekt in Cents, um Schüler dazu zu ermutigen, das Fahrrad zur Schule zu benutzen. Dennoch gilt es das Fahrrad viel stärker in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, beispielsweise müssten systematisch und ganzjährlich Kurse zum sicheren Fahren in der Stadt angeboten werden.
Die detaillierte Stellungnahme finden Sie über www.meco.lu.
Mouvement Ecologique Regionale Stad Lëtzebuerg