Schengen-Lyzeum: Erasmus+ Treffen in der Bourgogne

Eine Gruppe von Schülern aus dem Schengen-Lyzeum, nämlich Anna Mersch und Doran van Nifterick aus der Klassenstufe 9 und Hannah Backes, Chiara Hellers, Jana Lorenz, Laura Görgen, Riccardo Burcheri sowie Vincent De Nerée aus der Klassenstufe 10, und ihren begleitenden Lehrern Rolf Hobbold, Sylvie Maheu, Maria Méteau und Boris Greff machten sich vom 29. Mai bis zum 4. Juni nach Burgund in Frankreich auf, um dort mit Schüler- und Lehrergruppen aus Frankreich, Italien, Bulgarien und Spanien zusammenzutreffen.
Der Gedanke, länderübergreifend für Schüler und Lehrer vielfältige, internationale Begegnungen zu ermöglichen, wurde hier auf eindrucksvolle Weise mit Hilfe der Förderung durch EU-Mittel im Rahmen des Erasmus+ Programms umgesetzt. Die Jugendlichen waren in Gastfamilien untergebracht, die sich sehr herzlich und freundlich ihrer Austauschpartner annahmen und ihnen die Schönheiten dieser faszinierenden, historisch bedeutsamen Region näherbrachten.
Bei dieser Fahrt wurde selbstverständlich nicht nur Tourismus betrieben, sondern auch an Projekten gearbeitet: die Schülerinnen und Schüler erstellten, angeleitet von Bühnenprofis, Szenen für ein Theaterstück, das auf den Interviews mit älteren Menschen in Seniorenheimen basiert, und das im Rahmen der nächsten Begegnungen in Bulgarien und Italien weiter vorbereitet und aufgeführt werden wird. Diese Konzeption macht deutlich, dass es über einen längeren Zeitraum geplant ist, junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen, um gemeinsam ein kreatives Projekt zu erarbeiten. Diese konstruktiven, fröhlichen und äußerst produktiven Begegnungen machten auf eindrucksvolle Weise die Stärken des europäischen Gedankens deutlich: Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund bringen sich ein, um gemeinsam ein Produkt zu erschaffen, dass die Besonderheiten der unterschiedlichen Kulturen respektiert und in sich vereint. Diese Kooperation führt zu gelebter, echter interkultureller Kompetenz, Aufgeschlossenheit und Weltoffenheit.
Gemeinsame Exkursionen standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Region um Burgund ist nicht nur für Weinliebhaber ein wahres Mekka -die Besichtigung eines Weingutes mit äußerst kompetenter Führung durch den Winzer stand auch auf dem Programm-, sondern auch der Besuch der historisch bedeutsamen Städte Beaune und Dijon ist für jeden Kulturinteressierten ein großer Anziehungspunkt.
In Beaune wurde den Besuchern bei der Besichtigung des Hôtel-Dieu durch eine kenntnisreiche Führung vermittelt, wie dieses faszinierende, wunderschöne Bauwerk aus dem Jahre 1443 bis 1971 als Krankenhaus genutzt wurde. Der Einblick in die Lebensbedingungen der damaligen Zeit offenbarte u.a. die Erkenntnis, dass sich die Kranken nicht nur ein Zimmer mit anderen Patienten teilen mussten -was ja auch heute durchaus noch in Krankenhäusern üblich ist-, sie mussten sich mit bis zur vier Leuten sogar das Bett teilen! Dies galt jedoch natürlich nur für die Armen; die reichen Leute hatten ein komfortables Einzelbett in einem geheizten Zimmer. Auch, dass der Krankensaal direkt an eine Kapelle grenzt, die mit äußerst sehenswerten architektonischen Details aufwarten kann, stellt eine Besonderheit dar, ebenso wie das riesige Altarbild “Das Jüngste Gericht” des niederländischen Malers Rogier van der Weyden, das man in diesem Bauwerk buchstäblich unter die (riesige, fahrbare) Lupe nehmen kann.
Ein weiterer Höhepunkt war die Exkursion nach Dijon, eine ebenfalls mittelalterlich geprägte Stadt mit römischen Wurzeln. Nicht nur der weltberühmte Senf lohnt einen Ausflug in diese von spektakulären, mittelalterlichen Gebäuden geradezu überbordenden Stadt, auch vielerlei Geschäfte und Museen laden zum Verweilen ein.
Nach einer sehr intensiven, schönen und erlebnisreichen Woche kehrte die Gruppe wohlbehalten und voller positiver Eindrücke wieder nach Perl zurück.

Alle Ergebnisse und Aktivitäten können auf unserer Projektwebsite eingesehen werden: http://iclasse.eu/rescol/