Neue Vergärungsanlage des „Minett-Kompost“ getestet

Im kommenden September wird das interkommunale Syndikat „Minett-Kompost“ seine neue Vergärungsanlage offiziell in Betrieb nehmen. Am 18. Februar wurde die Anlage im Beisein von Minister Marco Schank und den Vertretern der 22 angeschlossenen Gemeinden erstmals auf dem Gelände des „Minett-Kompost“ getestet.

Es oblag Projektleiter Helge Dorstewitz von „IGLux“, den Anwesenden das 28,4 Millionen Euro teure Projekt zu erläutern. In der künftigen Vergärungsanlage werden jährlich 25000 Tonnen Bioabfall sowie in den anlieferungsschwachen Wintermonaten nach Bedarf Energiepflanzen wie Mais, Sonnenblumen oder Gras verwertet. Auf diese Weise sollen 1,6 Millionen Kubikmeter Bio-Erdgas entstehen, die dann in das Netz von Sudgaz eingespeist werden, sowie 7000 Tonnen Kompost zum Weiterverkauf. Darüber hinaus sollen durch die Vergärungsanlage pro Jahr bis zu 2500 Tonnen Treibhausgas eingespart werden.

Bei der Führung über das Produktionsgelände konnten sich die Gäste ein Bild der neuen Anlagen machen. Sie besichtigten die Räumlichkeiten, wo der Bioabfall angeliefert wird, die mechanische Aufbereitung, die Vergärung und Gasproduktion, die Entwässerung der vergorenen Abfälle, die Kompostierung in Rottetunnels, die Abluftreinigung durch saure Wäsche und Biofilter sowie die Gasreinigung und Gaseinspeisung. Dem delegierten Minister für nachhaltige Entwicklung kam die Ehre zu, per Knopfdruck die Testphase der Vergärungsanlage einzuleiten. Beim anschließenden Empfang betonte Syndikatspräsident Will Hoffman, dass die neue Anlage praktisch zehn Jahre in Planung war. Der Staat trage zwei Drittel der anfänglich auf 23,4 Millionen geschätzten Kosten, während ein Drittel zu Lasten der Gemeinden gehe.

Nun sei der Kostenpunkt aber auf Grund der Einspeisung in das Sudgaz-Netz auf 28,4 Millionen Euro gestiegen und der Verwaltungsrat des „Minett-Kompost“ müsse den Staat um eine weitere finanzielle Unterstützung ersuchen, so der Präsident. Marco Schank beglückwünschte die 22 Gemeinden zu ihrer mutigen Entscheidung, sich auf den Weg der Biogasproduktion und der Nutzung von erneuerbaren Energien begeben zu haben. Dies entspreche der Vorstellung der Regierung, bis 2020, die Produktion von Biogas zu erhöhen. Auch im Bereich der Abfallproblematik entspreche dieses Pilotprojekt, so Marco Schank, dem neuen Abfallgesetz zur Schaffung von neuen Energien durch die Wiederverwertung von organischem Müll. (LuWo)