„Dieser Altar sei ein Ort vertrauten Umgangs mit dir und eine Stätte des Friedens.“ Diese Worte sprach Erzbischof Jean-Claude Hollerich am 16. April in der gediegen restaurierten Pfarrkirche von Schüttringen, im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie vieler Pfarrangehöriger.
„D’Kierch huet sech geännert, zum Gudden, si straalt elo erëm an hirem volle Glanz“, betonte Bürgermeister Nicolas Welsch beim Empfang im Anschluss an die kirchliche Feierstunde.
Vor dem Gotteshaus gab es Blumen aus Messdienerhänden für den Erzbischof und für Kulturministerin Octavie Modert, derweil die Harmonie aus Schüttringen im Beisein der Vertreter der Vereine mit einem musikalischen Willkommensgruß aufwartete.
Auf die Bedeutung des Wortes Gottes als Hilfe, um den Alltag zu meistern sowie auf die christliche Gemeinschaft als „lieweg Steng vun där restauréierter Kierch“, wiesen Pastoralassistentin Marie-Paule Arendt-Brosius und Pfarrer Nico Schartz hin, bevor das Evangeliar seinen Platz „mitten unter dem Gottesvolk“ erhielt.
Es war ein bewegender Augenblick, als das farbenfrohe Triptychon von François Felten im Beisein des Künstlers enthüllt wurde. Auf dem dreigeteilten Gemälde im Chorraum ist jene Perikope aus dem Lukas-Evangelium dargestellt, die Pfarrer Nico Schartz später verkündete: Das Gleichnis vom Sämann, dessen Samen auf Felsen, unter die Dornen und auch auf guten Boden fällt.
„Lobsinget Gott“, hieß es im Eingangslied. Unter der Leitung von Marianne Hengel und mit Jean Schumacher an der Orgel, trugen die Sängerinnen und Sänger der Chorale aus Schüttringen, Ruben Dorneanu auf seiner Geige sowie die Blechbläser der Harmonie Schüttringen Wesentliches zur Gestaltung der Eucharistiefeier bei.
Kirchenratspräsident Jos. Hoffmann kam kurz auf das Wesen und Werden der geschichtsträchtigen Pfarrkirche, die dem Apostelfürsten Petrus geweiht ist, zu sprechen – die Pfarrei ist heute im Pfarrverband Hostert-Niederanven-Schüttringen integriert. Um diese Geschichte geht es ebenfalls auf der Informationstafel, die Bürgermeister Nicolas Welsch und die beiden Schöffen Jean-Paul Jost und Jean-Pierre Kauffmann später enthüllten.
Zum fruchtbaren Weizenkorn werden
Seitens der Mitglieder des Pastoralteams wurde mehrmals auf jene lebendige christliche Gemeinschaft gepocht, die auch der Erzbischof in seiner Predigt thematisierte. „Wir sind Kirche, und Jesus will, dass die Steine lebendig sind“, so der Oberhirte, der eine lebendige, ausstrahlende Kirche, „die radikal im Dienst der Menschen steht“, forderte und zudem unterstrich: „Lebendige Gemeinschaften sind in unseren Pfarreien und Pfarrverbänden von absoluter Notwendigkeit.“ Mit den Worten „Mache diesen Altar zu einem Ort, an dem sich die Geheimnisse unserer Erlösung vollziehen“, leitete der Erzbischof die anschließende Altarkonsekration ein, zu der u. a. die Salbung des Altars mit Chrisam, das Verbrennen von Weihrauch und das Weihegebet gehören. Die Mitglieder des Pastoralteams deckten den Altar zur anschließenden Eucharistiefeier, für die Jean-Claude Hollerich von den Geistlichen Nico Schartz, Georges Hellinghausen, Leo Wagener, Ferdy Fischer, Robert Brosius, Maurice Blanche, Claude Bache, Francis Erasmy und Luc Schreiner umgeben war und bei der Diakon Charles Bremer Dienst am Altar leistete.
Mit dem Lobgesang „Großer Gott, wir loben dich“, gesungen und gespielt von Chorale und Harmonie, fand der Gottesdienst seinen Abschluss. In der restaurierten Kirche hatte Erzbischof Jean-Claude Hollerich Dankesworte an die Gemeindeverantwortlichen sowie an das Kulturministerium gerichtet. Beim anschließenden Empfang, angeboten von der Gemeinde Schüttringen, sprachen Bürgermeister Nicolas Welsch, Ingenieur Daniel Giorgetti und Kulturministerin Octavie Modert von einem gelungenen Werk, das den Meister lobt.
VON MONIQUE HERMES (FOTOS: MARC WILWERT)