527 Streuobstwiesen – Hotspots der Biodiversität im luxemburgischen Osten
Seit Generationen prägen Bongerten unsere Landschaft und gehören zu Luxemburgs wertvollstem Naturerbe. Das Umwelt- und Naturschutzsyndikat SIAS hat sich deren Erhalt zur Aufgabe gemacht: Durch das nun abgeschlossene Umweltfonds-Projekt „Bongerten" konnten 527 Streuobstwiesen neu angelegt oder revitalisiert werden. Seit 2019 arbeitete das SIAS mit 375 Flächenbesitzern zusammen. Auf 900 Baustellen pflanzten 28 regionale Firmen insgesamt 8.278 Hochstamm-Obstbäume.
Lebendige Schatzkammern der Biodiversität
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Ein einziger Apfelbaum kann bis zu 300 verschiedene Arten von Insekten, Säugetieren und Vögeln beherbergen – darunter bedrohte Arten wie der Steinkauz oder zahlreiche Wildbienenarten. „Bongerten sind weit mehr als Wiesen mit Obstbäumen – sie sind lebendige Ökosysteme und ein wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes", erklärt Marc Thiel vom SIAS. Die extensive Bewirtschaftung schafft ein Mosaik aus blütenreichen Wiesen, alten Baumbeständen und strukturreichen Gehölzen, das unverzichtbare Rückzugsorte für die heimische Flora und Fauna bietet.
Die angelegten Bongerten sichern zudem über 700 traditionelle Obstsorten und bewahren damit genetische Vielfalt für künftige Generationen.
Erfolgsmodell regionaler Zusammenarbeit
Das zu 100% vom Umweltministerium finanzierte Projekt zeigt beispielhaft, was durch koordinierte Zusammenarbeit erreicht werden kann. Die Beteiligung von 28 regionalen Unternehmen sicherte fachgerechte Pflanzungen und stärkte die lokale Wirtschaft: Insgesamt flossen 1.622.312 € an Klein-Unternehmen der Region.
Neben dem Bongerten-Projekt werden 2025 zwei weitere FPE-Projekte abgeschlossen, darunter die Restaurierung von 28,73 ha EU-geschütztem Grünland. Das SIAS setzt die erfolgreiche Arbeit fort – für alle drei Umweltfonds-Projekte gibt es bereits Nachfolgeprojekte.