Nachdem die beiden Zweigstellen des Arbeitsamtes in Differdingen und Düdelingen bereits in Betrieb sind, öffnete gestern Nachmittag in Wasserbillig das dritte Regionalbüro der Adem seine Türen offiziell für die Öffentlichkeit.
Arbeit suchende Bürger der Gemeinden Bech, Berdorf, Betzdorf, Biwer, Consdorf, Echternach, Flaxweiler, Grevenmacher, Manternach, Mertert, Mompach, Rosport und Wormeldingen brauchen sich seit vergangenem Montag nicht mehr in das hauptstädtische Arbeitsamt zu begeben, sondern erhalten ihre Hilfe und Informationen in der neuen Zweigstelle der Adem in Wasserbillig. Zurzeit sind in diesen 13 Gemeinden 828 Personen bei der Adem eingetragen, 279 befinden sich in Beschäftigungsmaßnahmen.
In puncto Geschäftsablauf erklärte der Leiter des Büros, Romain Fusenig, auf Anfrage, dass es für die Bürger kaum Unterschiede zu den bisherigen Formalitäten gebe. Aber: „Alles ist persönlicher. Der Arbeit suchende muss nicht wie in Luxemburg-Stadt eine Nummer am Automaten ziehen, um schlussendlich bei der falschen Person im Büro zu sitzen.“ In der Zweigstelle würden die Personen am Empfang angesprochen und an den richtigen Ansprechpartner vermittelt. „Dies spart Zeit und Umwege“, so Romain Fusenig.
Da das Büro sich in einer Wohnsiedlung entlang der Moselpromenade befindet, sind tagsüber nur wenige Stellplätze frei – für Fusenig stellt dies kein Problem dar. Denn: Viele Personen würden ohnehin den öffentlichen Transport nutzen, da die Anbindung an Zug und Bus optimal seien. Auch vonseiten der Autofahrer habe es bis dato keine Einwände gegeben. „Die Menschen stellen ihr Auto lieber hier in Wasserbillig ab und gehen fünf Minuten zu Fuß, als nach Diekirch oder Luxemburg-Stadt fahren zu müssen“, gab der Filial-Leiter weiter zu verstehen.
Dass dies funktioniert, konnte man gestern Nachmittag nicht zuletzt bei den Anwesenden sehen. Immerhin hatte die Mehrzahl der Ehrengäste genau das getan.
Vor Ort konnten diese, darunter auch Arbeitsminister Nicolas Schmit, einen Blick auf die neuen, modern und freundlich gestalteten Räumlichkeiten werfen.
Nach der Besichtigung wurde die Einweihungsfeier anhand eines Rundtischgesprächs im lokalen Kulturzentrum fortgesetzt. Mit in der Runde: Minister Nicolas Schmit, der Bürgermeister der Gemeinde Mertert, Gust. Stefanetti, sowie Fabio Scolastici von der Adem. Die Moderation übernahm Christophe Langenbrink, Journalist beim „Luxemburger Wort“.
„Nähe spielt eine besondere Rolle“
Zu Beginn der Gesprächsrunde wollte Christophe Langenbrink von Nicolas Schmit erfahren, was die Eröffnung der Zweigstelle in Wasserbillig für die Adem bedeute. Nach dessen Worten habe man vor einem Jahr, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, mit den Planungen begonnen und das Projekt „für Luxemburger Verhältnisse“ schnell umgesetzt. Man habe ein Signal setzen wollen. Denn, bis dato habe es im Osten Luxemburgs keine Anlaufstelle für Arbeit suchende sowie für Betriebe gegeben. Bei über 800 Personen, die auf der Suche nach einer Stelle seien, spiele gerade die Nähe eine besonders wichtige Rolle.
Darüber hinaus hätte der Osten viel mehr als nur Wein zu bieten, so der Minister. Mehrere Aktivitätszonen und zahlreiche Betriebe gehörten zum festen Bestandteil des Arbeitsmarktes in der Region.
In puncto Standort erklärte Bürgermeister Gust. Stefanetti, dass dieser zwar teilweise für Diskussionen gesorgt habe, man aber in diesem Punkt regional und solidarisch denken müsse. So solle man sich gemeinsam über das Regionalbüro freuen. Viel wichtiger sei allerdings, dass dem Bürger geholfen werde, so der Redner.
Details über die bisherige Resonanz des Büros gab es alsdann von Fabio Scolastici: So sei der Übergang fließend vonstatten gegangen und die Kunden hätten sich zufrieden gezeigt. Eine Person wurde bereits vermittelt.
Bei der Zusammensetzung der Kunden lägen die Luxemburger an erster Stelle, gefolgt von Personen mit portugiesiescher und deutscher Nationalität. Allerdings hätten 46 Prozent einen niedrigen Bildungsstand.
Um gerade bei den Jugendlichen die lange und zum Teil beschwerliche Arbeitssuche zu vermeiden, werde man verstärkt mit den Schulen und den „Services d'orientation scolaire“ zusammenarbeiten, erklärte daraufhin Nicolas Schmit. Deshalb wolle man (auch in den Regionen) sogenannte Orientierungshäuser schaffen.
Im Rahmen der Reform wolle man versuchen, das Arbeitsamt auf einen modernen und leistungsfähigen Stand zu bringen, gab er weiter zu verstehen. „Aus der Adem soll ein Servicebetrieb im Dienst der Bürger und der Betriebe werden“, erklärte Schmit.
So soll sich unter anderem auch im Internetbereich in den kommenden Monaten einiges bewegen. Darüber hinaus gelte es, weiter in die Menschen in der Adem und darüber hinaus zu investieren. (VON NADINE SCHARTZ)
Adresse:
44, Esplanade de la Moselle
L-6637 Wasserbillig
Telefon: 247-75 390
Fax: 247-75391
Internet: www.adem.public.lu
Öffnungszeiten:
Montags bis freitags:
von 8.30 bis 11.30 Uhr
sowie von 14 bis 17 Uhr.