„Iron roses for Norway“ – Wecker Schmied beteiligt sich an Facebook-Aufruf (VIDEO)

Es ist nicht üblich, dass man Rosen in einer Schmiede findet. Bei Ferro Design in Wecker war dies jedoch vor Kurzem der Fall. Diese Rose ist aus Stahl und Feuer gewachsen und durch die Hammerschläge von Romain Schleich in Form gebracht worden.

Die fertige Rose wird nun nach Oslo versandt. Warum? Nun, in Norwegen hatten Tobbe Malm und seine Kollegin Tone Mörk Karlsrund, stellvertretend für alle norwegischen Schmiedekollegen einen internationalen Aufruf an die Schmiede in der ganzen Welt gestartet, um eine Skulptur aus Metall-Rosen zusammenzufügen. Der Appell „Iron roses for Norway“ wurde auf Facebook gestartet. Diese Gemeinschaftsarbeit soll an die Opfer des Amoklaufs eines Fanatikers auf der Ferieninsel Utøya erinnern. Bei der Beteiligung dieser Aktion wollte Romain Schleich auf keinen Fall fehlen.

Am 22. Juli 2011 kamen bei der Tragödie über 77 Menschen, zumeist Kinder und Jugendliche, ums Leben. Hunderttausende von Rosen wurden nach dem Massaker nahe der Insel und auch in den Straßen der norwegischen Hauptstadt niedergelegt. Diese Blume wurde zu einem Symbol menschlichen Mitgefühls und Solidarität.


Erhitzen, hämmern, biegen, erhitzen... Es braucht Zeit und Geduld um aus einem Stück Metall eine Rose mit ihren Blütenblättern entstehen zu lassen. „Der Eisen-Rohling muss als erstes auf eine Temperatur von etwa 1100 Grad gebracht werden, bevor es ans Formen und Biegen gehen kann“, erklärt Schleich. Unter den Schlägen des großen Luftdruckhammers entsteht zunächst der Blumenstengel. Danach wird für die Blüte der Rose ein Teller geschmiedet. Dieser wird anschließend in fünf Teile getrennt um die einzelnen Blütenblätter aus dem heißen Eisen zu formen. „Beim Schweißen gilt besondere Vorsicht. Eine Sekunde zu spät aus der Feuerbrunst geholt und ich fange von vorne an“, betont der Schmied. Geschweißt wird hier nicht mit dem Lötkolben, sondern ganz nach der alten Handwerkskunst mit der „Feuerschweiße“. Hier wird ein Pulver auf das glühende Eisen aufgetragen und in der Hitze zum Schmelzen gebracht. „Jeder Schmied hat seine eigene, geheime Mixtur“, lächelt Schleich. Die fertige Rose wird zum Schluss noch poliert und mit Bienenwachs versiegelt.

Die geschmiedeten Rosen die nun aus aller Welt nach Oslo kommen, werden zu einem riesigen Blumenbouquet zusammengesetzt. Das fertige Mahnmal soll über vier Meter hoch werden.

Noch mehr Fotos von einzelnen bereits gefertigten Rosen,und weitere Informationen zur der Gedenkaktion sind über die Facebookseite „Iron Rose for Norway“ abrufbar.