Prinzessin trifft Königin

Kateřina Chroboková an der historischen Stahlhuth-Orgel in Wilwerwiltz

Die tschechische Organistin Kateřina Chroboková (Jahrgang 1977) eröffnete ihr Orgelkonzert am vergangenen Freitag mit der “Toccata und Fuge in d-Moll” (BWV 538) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Neben dem nachdenklich voranschreitenden „Pari Intervalli” von Arvo Pärt (1935) und dem marschartigen “Allegro” aus der 5. Symphonie von Charles-Marie Widor (1844-1937) erklangen weiter das mit tänzelnder Leichtigkeit gespielte “Scherzetto” der Sonata in c-Moll von Percy Whitlock (1903-1946) sowie eine “Fantaisie” über Gospelmelodien von William Bolcom (1938).

Besonders bei ”Vigilia”, vom tschechischem Komponisten Bohuslav Martinu (1890-1859), brachte die Interpretin, durch großzügigen Wechsel der Register, die romantischen Klangfarben der historischen Stahlhuth-Orgel in Wilwerwiltz mit sehr viel Einfühlvermögen zur Geltung. Virtuos erklang als Zugabe die “Toccata” aus der 5. Symphonie von Widor.

Da die Orgel über keine Setzeranlage verfügt, stand Paul Kayser als geübter Registrant und Kenner der Orgel bei diesem hervorragenden Orgelkonzert Kateřina Chroboková zur Seite.

Das in einer sehr herzlichen Atmosphäre von Kateřina Chroboková gespielte Konzert war wiederum ein Beweis, daß die in Wilwerwiltz 2010 neu errichtete denkmalgeschützte Stahlhut-Orgel (1914), aus dem ehemaligen Kloster der Dominikanerinnen auf Limpertsberg, eine kulturelle Bereicherung für den Kiischpelt und die Orgellandschaft des Norden Luxemburgs darstellt.


Text : Francis Helm
Photo : Nic Meiers