Airfield aus sicherheitstechnischen Gründen mit sofortiger Wirkung geschlossen


Den Gemeindeverantwortlichen aus Winseler reicht es: Sie wollen den Staat in Sachen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flugfeld in Noertringen in die Pflicht nehmen und beschlossen in ihrer Sitzung vom 19.Oktober einstimmig, den Flugplatz mit sofortiger Wirkung zu schließen. Im gleichen Atemzug schlugen sie dem Staat vor, wenn er schon kein Interesse am Aufrechterhalten des Flugbetriebs in Noertringen habe, dort vielleicht das nationale Velodrom zu errichten.

Ohnehin ist Bürgermeister Romain Schroeder seit langem ein Dorn im Auge, dass im Fall eines Unfalls auf dem Flugfeld die Gemeinde als Betreiber und in letzter Instanz er selbst als Gemeindeoberhaupt zur Verantwortung gezogen wird. „Dabei ist der Staat als Eigentümer des Geländes dafür zuständig, die notwendigen Sicherheitsvorrichtungen zu installieren. Obwohl er dies bereits vor über sechs Jahren versprochen hat, ist aber noch rein gar nichts passiert!“, so Schroeder.

Eine Parzelle mitten auf dem Gelände fehlt noch ...

Wie im Verlauf der lebhaften Diskussionen unter den fünf Ratsmitgliedern (die Räte Fernand Majerus und Marc Schmitz fehlten entschuldigt) zu erfahren war, fehlt dem Staat lediglich noch eine Parzelle in der Mitte des Geländes. Der Eigentümer wolle aber offenbar weder verpachten noch verkaufen. Allgemein herrschte jedoch unter den Räten die Überzeugung, dass der Staat sowieso kein Interesse an der Aufrechterhaltung des Flugbetriebs habe, ansonsten würde er doch sicher alles versuchen, um das fehlende Grundstück in seinen Besitz zu bekommen, die versprochenen Arbeiten auszuführen und damit seine Hausaufgaben zu erledigen.

„Man kann dem Schöffenrat und mir sicherlich nicht den Vorwurf machen, dass wir uns nicht für den Weiterbetrieb des Airfields eingesetzt hätten. Trotz zig Unterredungen und Nachfragen bei den zuständigen staatlichen Instanzen in den vergangenen Jahren hat sich allerdings bislang nichts bewegt, sodass uns bedauerlicherweise nichts anderes als die Schließung übrigbleibt, weil wir die Sicherheit mit unseren bescheidenen Mitteln nicht garantieren können“, so Schroeder. Eine Meinung, der sich auch die übrigen Ratsmitglieder anschlossen, da auch sie keine andere Möglichkeit sahen, den Staat in die Pflicht zu nehmen.

Spontan entschieden sich die Räte anschließend sogar dazu, dem Staat den Noertringer Flugplatz als Standort für das nationale Velodrom anzubieten. Hier seien nämlich alle Bedingungen für die Einrichtung einer Radbahn erfüllt, so der Bürgermeister. (VON NICO MULLER)