"Dik, Dik, Dak, muer as Ouschterdag"

(Chris) - Wie schon am Karfreitag sind auch am Samstag vor Ostern in den Luxemburger Ortschaften, wie hier auf dem Knuedler, die Rufe der „Klibberkanner“ zu vernehmen: „D'Moiesklack laut“ und „Dik dik dak, dik dik dak, muer ass Ouschterdag“ rufen die Kinder, während sie durch die Straßen ziehen.

Der Brauch des „Klibberen“ wird auch noch in Ostbelgien, im Elsass und an der Mosel in Frankreich praktiziert. Im Volksmund wird erzählt, dass die Kirchenglocken ab Gründonnerstag in Rom sind, um die Osterbeichte abzulegen. Die Messdiener und anderen Kinder übernehmen deshalb morgens, mittags und abends mit ihren Ratschen die Rolle der Glocken und laden die Menschen ein, die österlichen Bräuche fortzusetzen.

Die Tradition der Ratschen wurzelt im Mittelalter: Damals mussten die Leprakranken, um ihre gesunden Mitmenschen auf Distanz zu halten, einen langen Holzstab und sogenannte „Siechenklappen“, auch „Klibberen“ genannt, bei sich tragen. Die „Klibberjongen a -meedercher“ werden mit Ostereiern, Süßigkeiten und Geld belohnt.

Foto: Marc Wilwert