Erzbischof Mgr. Fernand Franck weihte Diakon Romain Richer zum Priester

„Mat der Hëllef vum Härgott sinn ech bereet“, sprach Diakon Romain Richer aus Niederkerschen am Samstagnachmittag im Mariendom vor dem Apostolischen Administrator der Erzdiözese Luxemburg, Mgr. Fernand Franck, bevor der Erzbischof den jungen Mann zum Priester für den Dienst der Kirche in Luxemburg weihte. Dies geschah im Rahmen einer beeindruckenden Eucharistiefeier, die vom Domchor um Antonio Grosu sowie von der christlichen Gemeinde um Kantor Professor Tom Osborne, mit Domorganist Paul Breisch, gestaltet wurde.

Beim Einzug in den Chor der Kathedrale von Luxemburg war Mgr. Fernand Franck umgeben von Dompropst André Heiderscheid, Dompfarrer Henri Hamus und Seminarpräses Georges Hellinghausen sowie von zahlreichen weiteren Geistlichen, unter ihnen auch der ehemalige Regens des Trierer Priesterseminars, Dr. Georg Bätzing, und der Heimatpfarrer von Romain Richer, Abbé Marcel Pundel.

Der Weihekandidat hatte bei seinen Familienangehörigen und Freunden im Hauptschiff der Kathedrale Platz genommen. „Mein ganzes Herz erhebet dich,“ hieß es im Einzugslied.

Mgr. Fernand Franck richtete Dankesworte an die treuen Wegbegleiter von Romain Richer und lud die Gemeinde dazu ein, mit dankbarem und frohem Herzen die anstehende Feierstunde zu begehen.

Seminarpräses Georges Hellinghausen bat den Diakon, vor den Erzbischof zu treten, bevor er bezeugte, dass Romain Richter würdig sei, um für den Dienst in der Kirche Jesu Christi in Luxemburg geweiht zu werden. „Mat der Hëllef vu Jesus Christus, eisem Erléiser, erwiele mir eise Brudder zum Priister“, antwortete Mgr. Franck.

Um Paulus, der in allem Christus den Vorrang gab, ging es in der Lesung aus dem Brief an die Philipper, derweil Diakon Léon Weber aus dem Lukas-Evangelium das Gleichnis vom Sämann verkündete.

Christus den Vorrang geben

Von der Bereitschaftserklärung des jungen Diakons, sich „in die Mission Jesu“ senden zu lassen, ging der Erzbischof in seiner Predigt aus. Durch das Sakrament der Weihe, die über den Bischof hinaus auf jenen zeige, der aussende, werde Romain Richter zum Priester von Jesus Christus. „Für mich ist Christus das Leben“, habe der heilige Paulus gesagt. „Du, Romain, kannst dein Adsum nur leben, wenn auch du in allem Christus den Vorrang gibst. Der Auftrag, in Christi Namen zu handeln, beinhaltet, dass du dich ihm stets aufs Neue zuwendest“, unterstrich Mgr. Franck und fügte hinzu: „Nur in steter Verbundenheit mit Christus kannst du sein Priester sein und zum Zeugen werden.“ Das Wort Christi müsse immer wieder im Herzen des Priesters auf fruchtbaren Boden fallen. Ein Leben aus dem Wort bringe Früchte, und eine wichtige Frucht sei die Freude an Christus sowie an seiner Kirche.

Sich erneut an den Weihekandidaten wendend, betonte Mgr. Franck: „Du wirst als Diener am Wort in die Pflicht genommen. Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Kompetenz sind vom Zeugen gefragt, genau wie Treue zu Christus und zu seiner Kirche, von der du, zusammen mit deinen Mitbrüdern, mit den Laienhelfern und mit dem Volk Gottes, ein Mitglied bist.“

Der Priester stehe im Dienst der Einheit und der Versöhnung bei den Menschen, denen er Christus verkünde, sagte der Erzbischof und lud anschließend Romain Richer dazu ein, sich mit Herz und Seele dort einzusetzen, wohin er gesandt werde. Nachfolge sei vor allem eine lebendige Verbindung zum lebendigen Gott, der Liebe und Leben sei. Diese Nachfolge beinhalte auch die Präsenz des Kreuzes, unterstrich der Prediger, die Weiheliturgie zitierend, in der es heißt: „... a stell däi Liewen ënner d'Geheimnis vum Kräiz.“

„Romain, mir bieden, datt s du trei bleifs. Mir leeën dës Stonn awer och an d'Hänn vu Maria, eiser Patréinesch“, schloss Mgr. Fernand Franck.

„Erhal hien an denger Léift...“

Mit dem Heilig-Geist-Hymnus „Veni Creator Spiritus“ begann die beeindruckende Weiheliturgie. Dazu gehören das Versprechen des Weihekandidaten und die Weihelitanei, vor welcher der Erzbischof betete: „Loosse mer zum Härgott, dem allmächtege Papp bieden: Hie soll sengem Dénger Romain, deen hien zum Priister erwielt huet, Gnod a Seege schenken.“

Vor der Handauflegung und dem Weihegebet hieß es aus dem Mund von Mgr. Franck: „Erfëll dëse jonke Mann mat dem Hellege Geescht; schenk him d'Gnod vum Priistertum an erhal hie fir ëmmer an denger Léift.“

In der Herz-Jesu-Kapelle half Abbé Marcel Pundel dem Neugeweihten beim Anlegen der priesterlichen Gewänder, bevor Mgr. Franck nach der Salbung der Hände des Neupriesters Brot und Wein an den jungen Geistlichen überreichte mit den Worten: „Ëmfänk d'Gowe vu Christus fir d'Feier vum Affer. Bedenk, wat s du méchs, maach dat no, wat s du vollzéis, a stell däi Liewen ënner d'Geheimnis vum Kräiz“, und ihn daraufhin herzlich umarmte. Zur Danksagung sangen die versammelte Gemeinde und der Domchor das Lied „Loué sois-tu, ô Jésus-Christ!“

Zusammen mit dem Erzbischof und den übrigen Konzelebranten stand Romain Richer alsdann zum ersten Mal am Altar im Mariendom, um Eucharistie zu feiern. Mit Mgr. Fernand Franck spendete der Neupriester am Schluss der Messe den Segen. An die Adresse der Patronin von Stadt und Land Luxemburg hieß es abschließend: „O Mamm, léif Mamm do uewen, ech hunn dech eenzeg gär...“
(VON MONIQUE HERMES)