Per Rufbus ins Restaurant oder Theater

Wer abends in der Stadt Luxemburg ausgehen will, hat seit kurzem neben den normalen Bussen, Taxis oder dem eigenen Auto auch den Rufbus zur Auswahl: Der im Jahr 2007 eingeführte Call-a-bus-Dienst funktioniert jetzt täglich außer sonntags von 9 bis 23 Uhr von einem beliebigen Start- und Zielpunkt, die sich aber beide auf dem Gebiet der Hauptstadt befinden müssen.

Der Dienst, der bisher von 9 bis 20 Uhr funktionierte, habe schon recht viel Zuspruch gekannt, so ein zufriedener Mobilitätsschöffe François Bausch: „Wir verzeichneten rund 700 Fahrgäste pro Monat.“ Eine Spitze habe es zwischen 16 und 17 Uhr gegeben. Besonders Senioren, auch aus Altersheimen, und Betriebe nahmen den „Call-a-bus“-Dienst bisher in Anspruch. „Tagsüber haben wir die Kapazitätsgrenze erreicht“, so François Bausch. Wurden bisher zwei Kleinbusse mit je neun Sitzplätzen eingesetzt, wird über einen dritten Kleinbus nachgedacht.

Um auch andere potentielle Nutzer für den „Call-a-bus“-Dienst zu gewinnen, funktioniert der Dienst jetzt bis 23 Uhr. „Damit wollen wir auch Personen ansprechen, die z.B. ins Restaurant oder ins Kino gehen“, so François Bausch. Die Stadt Luxemburg hat dann auch eine entsprechende Kampagne gestartet – mit Anzeigen in der Presse, Werbeplakaten an den „Vel'Oh“-Stationen und Kärtchen, die in den Gaststätten ausgelegt werden. „Wenn die Rufbusse abends viel Zuspruch finden, wäre eine Ausdehnung bis Mitternacht oder sogar 1 Uhr vorstellbar“, erklärt François Bausch.

Der Rufbus holt die Kunden bequem vor der Haustür ab und fährt sie bis zur gewünschten Stelle – fast wie ein Taxi also. Allerdings ist es wie beim „Night Rider“ möglich, dass der Rufbus nicht ganz auf direktem Weg zum gewünschten Ziel fährt, sondern unterwegs noch andere Fahrgäste mitnimmt.

Nach 18 Uhr stehen die Chancen jedoch nicht schlecht, dass der Rufbus praktisch wie ein Taxi genutzt werden kann, denn die Rufbusse werden abends derzeit noch weitaus weniger genutzt als während des restlichen Tages. Vor allem zwischen 20 und 23 Uhr ist die Nachfrage noch gering.

Der Preis pro Fahrt liegt bei 5 Euro. Wer ein Abonnement für die städtischen Busse („City Kaart“) besitzt, zahlt pro Fahrt nur vier Euro. Für die zweite mitfahrende Person mit gleichem Start- und Zielpunkt beträgt der Preis nur 2,50 Euro (mit „City Kaart“ 2 Euro). François Bausch könnte sich vorstellen, dass die Tarife bei positiver Entwicklung der Nachfrage noch attraktiver gestaltet werden könnten.

Der Rufbus kann (mindestens 45 Minuten vor der gewünschten Abfahrt) unter Tel. 4796-4797 beim hauptstädtischen Busdienst bestellt werden. (raz)

(FOTOS: ANOUK ANTONY)