Hesperingen. Vor wenigen Tagen fand im Centre Nicolas Braun in Hesperingen die Vorstellung eines Buches über eine jüdische Familie aus dem Raum Mondorf und Könen (D) statt. Der Autor Roland Schumacher konnte in einem dicht gefüllten Saal zahlreiche Persönlichkeiten aus der Politik und der jüdischen Gemeinschaft in Luxemburg begrüßen, darunter Martine Solovieff (Procureur général) sowie die Abgeordnete Corinne Cahen, die früheren Präsidenten der jüdischen Gemeinschaft Claude Marx und Guy Aach sowie die Brüder Laurent und François Moyse. Einige Bewohner Könens wie auch der dortige Ortsvorsteher Dr. Detlev Müller-Greis waren ebenfalls zur Buchvorstellung erschienen. Auch eine Reihe von Vertretern verschiedener Gesellschaften, welche substanziell zur Veröffentlichung beigetragen hatten, waren zugegen: FONARES (Fondation Nationale de la Résistance), MEMOSHOAH, die Gemeinde Mondorf und ihr Bürgermeister Steve Reckel, die Gemeinde Hesperingen und ihr Bürgermeister Marc Lies, die Geschichtsfrënn vun der Gemeng Hesper sowie die Familie Hertz-Hayum aus Itzig als Nachkommen der im Buch behandelten Familie Hayum-Probst. Zu Ehren der vor kurzem verstorbenen Ehrenbürgermeisterin Marie-Thérèse Gantenbein-Koullen, die den Autor auch unterstützt hatte, wurde zudem eine Gedenkminute abgehalten.
Nach der Begrüßung ging Roland Schumacher auf die gegenwärtige Situation im Nahen Osten ein und mahnte gleichzeitig, die Judenverfolgung und die damit verbundenen Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In einem längeren Vortrag mit einer reich bebilderten PowerPoint-Show konnte er den Inhalt des über 350 Seiten dicken Buches mit dem Titel „Die jüdische Familie Hayum-Probst. Eine deutsch-luxemburgische Leidensgeschichte“ den interessierten Gästen präsentieren. Im Anschluss daran gingen Claude Marx (Ehrenpräsident der MEMOSHOAH) und Guy Dockendorf (Sekretär der FONARES) auf die Veröffentlichung und die Situation der Juden in der heutigen Welt ein. Dabei unterstrichen sie die Bedeutung solcher Publikationen. Die Abschlussrede hielt Corinne Cahen, eine Freundin der Familie Hertz-Hayum, welche die grausame Ähnlichkeit der Schicksale ihrer eigenen Familie und der im Buch behandelten Personen unterstrich, aber gleichzeitig auch die freundschaftliche, fast schon familiäre Beziehung zur Familie auf eine humorvolle Art und Weise präsentierte. Im Anschluss an die Buchvorstellung verwies Marc Lies, Député-maire der Gemeinde Hesperingen, auf die schrecklichen Geschehnisse während des Zweiten Weltkriegs und zollte dem Autor Anerkennung für seine akribische Arbeit. Anschließend lud er die zahlreichen Anwesenden im Namen der Gemeinde auf den Ehrenwein ein. Die Veröffentlichung kann zum Preis von 45 Euro bei dem Verfasser (roland.schumacher@education.lu) bestellt werden.