Nach dreieinhalbjähriger Instandsetzung erstrahlt die Herz-Jesu-Kirche in Luxemburg-Stadt nun in neuem Glanz. Zum Abschluss dieser Renovierungsarbeiten wurde gestern der vom französischen Bildhauer Dominique Kaeppelin geschaffene neue Altar von Erzbischof Jean-Claude Hollerich konsekriert. Derweil segnete das Oberhaupt der katholischen Kirche in Luxemburg bei seiner ersten Altarweihe seit seiner Ernennung auch das neue Kreuz und den neuen Ambo.
Gegen 17 Uhr wurde Erzbischof Jean-Claude Hollerich vor dem Gotteshaus in der Rue Dicks von Abbé Pierre Hencks, Pfarrer der Herz-Jesu-Pfarrei, und Kirchenratspräsident Pierre Hoffmann zu Klängen des „Preludio“ der dritten Sonate von Alexandre Guilmant begrüßt und in den Chorraum geleitet.
Dort hießen Abbé Pierre Hencks und Präsident Pierre Hoffmann den Erzbischof anschließend herzlich willkommen zu seinem ersten Besuch in der hauptstädtischen Pfarrei, ehe Pierre Hoffmann kurz die Renovierungsarbeiten umriss und der Stadt Luxemburg sowie den Gläubigen für ihre finanzielle Unterstützung dankte. Nachdem auch Erzbischof Jean-Claude Hollerich sich für den herzlichen Empfang bedankt hatte, segnete er das Wasser als Zeichen der Erinnerung daran, dass wir durch die Taufe mit Jesus Christus verbunden sind. Anschließend segnete er das neue Kreuz und den neuen Ambo.
„Wir alle haben die große Chance in Luxemburg, in einer multikulturellen Gesellschaft leben zu dürfen“, betonte Jean-Claude Hollerich eingangs seiner Predigt. Alle – ob Luxemburger oder Nicht-Luxemburger, Jung oder Alt – würden wir uns dieselben Fragen stellen, verspürten wir dieselben Gefühle der Angst oder Freude. Im reichsten Land der Welt würden wir allerdings Flüchtlinge wie Kriminelle behandeln, dies sei beschämend. „Haben wir vergessen, dass für Jesus alle Menschen gleich waren?“, fragte der Erzbischof die Versammelten. Die Gläubigen und die luxemburgische Kirche sollten diese feierliche Altarweihe als Anlass für einen Neuanfang nehmen, so das Kirchenoberhaupt. Denn nur Menschen, die ihr Hab und Gut mit anderen teilen würden, könnten wirklich glücklich werden, meinte Erzbischof Jean-Claude Hollerich. Alsdann begann mit der Allerheiligenlitanei die Weihezeremonie des Altars. Erzbischof Hollerich besprengte den Altar mit Weihwasser, salbte ihn mit Chrisamöl und anschließend wurden fünf Weihrauchdochte, als Symbol für die fünf Wundmale Christi, mit dem Feuer der Osterkerze entzündet. Im Anschluss an die feierliche Altarweihe konzelebrierte Erzbischof Hollerich den Gottesdienst.
Für die musikalische und gesangliche Gestaltung zeichneten das „Ensemble vocal Cantabile“ aus Eupen (B), das Streicherensemble von „Les Musiciens“ (Leitung: Gerhard Sporken) und der gemischte Cäcilienchor der Herz-Jesu-Pfarrei unter der Leitung von Daniel Malnati verantwortlich. Als Organisten fungierten Patrick Wilwert und Daniel Malnati. (Text: Anne-Aymone Schmitz / Fotos: Anouk Antony)