Artenreiche Wiesen und Weiden stellen wertvolle Lebensräume unserer Kulturlandschaft dar und erfüllen wertvolle Ökosystemleistungen (z. B. Klima-, Wasser- und Bodenschutz). Trotz zahlreicher Schutzinstrumente auf nationaler und internationaler Ebene geht ihr Rückgang jedoch immer noch weiter. Somit steht neben deren Erhaltung auch die Wiederherstellung im Vordergrund. Insbesondere die EU-weit geschützten Mageren Flachlandmähwiesen (FFH-Lebensraumtyp 6510) werden daher vom Naturschutzsyndikat SICONA renaturiert.

Dieser Wiesentyp war auch das Ziel der Renaturierungsmaßnahme des SICONA, die in der Flur „Bill“ in der Gemeinde Beckerich umgesetzt wurde. Auf etwa 2,5 Meter breiten Streifen wurde eine oberflächliche Bodenbearbeitung durchgeführt, um ideale Keimbedingungen zu schaffen. Anschließend wurden darauf Samen von typischen Wiesenkräutern und -gräsern ausgesät, die zuvor mit einem „Seedharvester“ auf einer artenreichen Wiese in der Gegend geerntet worden sind. Die so eingebrachten Zielarten können sich nach erfolgreicher Etablierung in den Streifen im Laufe der nächsten Jahre auf die restlichen Teile der Wiese ausbreiten. Die Fläche wird nach der Renaturierung weiterhin extensiv im Rahmen eines Vertragsnaturschutzprogrammes als Weide genutzt. Zur Erfolgskontrolle wird ein botanisches Monitoring durchgeführt.

Mit dieser Renaturierung trägt die Gemeinde Beckerich zur Umsetzung des dritten Nationalen Naturschutzplanes bei. Dieser sieht solche Wiederherstellungen Magerer Flachlandmähwiesen in großem Umfang vor, sodass auch in Zukunft weitere Renaturierungen in den Mitgliedsgemeinden des SICONA anstehen. Die Vertragsnaturschutzprogramme für die extensive Bewirtschaftung werden von SICONA mit den Bewirtschaftern abgeschlossen und honorieren die Landwirte für ihr Mitwirken bei der Erhaltung der Biodiversität. Auch die Gemeinde wird für diese Naturschutzmaßnahme belohnt, denn sie wird im Naturpakt angerechnet.