Weitere Hochwasserschutzmaßnahmen

Hochwasserschutzmaßnahmen in Bollendorfer-Brücke, die Umbauarbeiten am Rathaus sowie die Schulorganisation waren nur einige Themen, mit denen sich der Gemeinderat Berdorf befasste. Darüber hinaus sprachen sich die Gemeindevertreter gegen die langfristige Nutzung von Atomenergie sowie gegen die Anwendung von Pestiziden aus.

Der Gemeinderat Berdorf hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen gestellt für die zweite Phase der Hochwasserschutzmaßnahmen in Bollendorfer-Brücke. Zusammen mit einem Studienbüro wurden die Planungen erstellt. Diese wurden dem Gemeinderat vorgelegt. Nach dem (relativ knappen) positiven Votum werden die Unterlagen nun an das Wasserwirtschaftsamt geleitet.

Die Maßnahmen werden sowohl in Bollendorfer-Brücke als auch in Bollendorf auf deutscher Seite getroffen. Dies betrifft die künftigen Auslaufflächen, die von der Grenzbrücke aus in Richtung Echternach angelegt werden. Durch die geplanten Baggerarbeiten erhofft man sich, dass das Hochwasser hier künftig teilweise aufgenommen werden kann und so starke Überflutungen verhindert werden können. Darüber hinaus sind für Bollendorfer-Brücke eine erneuerte Kanalisation, eine Pumpstation und ein Regenrückhaltebecken vorgesehen.

Auch findet die Verlegung des Fahrradweges Erwähnung in den Planungen. Der Fahrradweg wird sich direkt entlang der Sauer befinden und wird nicht mehr durch die Straße Gruusswiss geführt. Dort war es in vergangener Zeit gehäuft zu Unfällen gekommen. Der Kostenvoranschlag beträgt insgesamt etwas mehr als sechs Millionen Euro. Der Gemeinderat hofft, dass für dieses Vorhaben die beantragten finanziellen Unterstützungen vom Staat geleistet werden.

Während der Sitzung wurde auch ein zusätzlicher Kostenvoranschlag in Höhe von 195 359 Euro für die Umbauarbeiten im und am Rathaus mehrheitlich angenommen. Für diese Summe erhält ein Teil des Gebäudes dreifach Beglasung, ein „Bancomat“ wird künftig zur Verfügung stehen und es werden die Anschlüsse für Wasser, Abwasser, Strom und Telefon erneuert. Im August soll aller Voraussicht nach der Umzug der Gemeindeverwaltung anstehen, im September nimmt diese dort dann ihre Arbeit wieder auf.

Weitere Punkte aus der Sitzung: Für den Schulunterricht im kommenden Jahr werden zwei ganze Posten und ein Posten von neun Stunden ausgeschrieben. Die Gemeindeverwaltung erhält vom lokalen „Syndicat d'initiative et du tourisme“ das Gebäude „A Lisls“ für verschiedene Werkstätten der Gemeindedienste. Der Wert ist mit 440 000 Euro festgelegt worden. Die Gemeindeverwaltung verpflichtet sich, für diese Summe in den Campingplatz im „Centre Maartbësch“ zu investieren. Mehrheitlich stimmte der Gemeinderat für diesen Punkt.

Bürgermeister Ern. Walerius wird die Gemeinde Berdorf im interkommunalen Abwassersyndikat Sidest vertreten. Die Konvention für den „Bummelbus“ wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Der Verrechnungsschlüssel ist anders als im vergangenen Jahr. Für die Fahrgäste ändert sich jedoch nichts. Der Gemeinderat sprach sich im Anschluss für den langfristigen, endgültigen Ausstieg der Atomenergie aus. Die öffentlichen Gebäude in der Gemeinde werden weiterhin mit erneuerbaren Energien versorgt. Auch forderte sie die Regierung dazu auf, sich für den Atomausstieg auf internationaler Ebene einzusetzen. Der Gemeinderat sprach sich auch gegen die Nutzung von Pestiziden im Rahmen von „Luxembourg sans OGM“ aus, verzichtet aber bereits auf solche Substanzen. Der Fußballverein US Berdorf/Consdorf 01 erhält aufgrund seines zehnten Jubiläums ein außerordentliches Subsid von 500 Euro. (jvdh)