Am 10. November 2006 hatten die Räte des Diekircher Gemeinderats grünes Licht gegeben zum Bau einer neuen Energiezentrale, am 4. Oktober 2010 wurde das Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen, vorgestern Montagnachmittag wurde die Anlage offiziell in Betrieb genommen.
Zu dieser Feierstunde konnte Bürgermeister Jacques Dahm neben Energieminister Jeannot Krecké und Nachhaltigkeitsminister Marco Schank u.a. auch die drei Nordabgeordneten Ali Kaes, Claude Haagen und André Bauler begrüßen.
Es war Georges Michels, Leiter des „Service industriel“ der Stadt Diekirch, der die moderne, energieeffiziente Anlage vorstellte. Die Wärmeproduktion der neuen BHKW-Zentrale in der „Sauerwiss“ gründet auf dem Prinzip der Wärme-Kraft-Kopplung. Die Wärmeproduktion wird durch den Einsatz von drei Gasmotoren sowie drei Zweistoff- (Gas und Heizöl) Spitzenlastkesseln gesichert, wobei die BHKW-Module die thermische Grundlast, und die Heizkessel die Mittel- und Spitzenlast in der Übergangszeit und den Wintermonaten abdecken.
Erdgas als Primärenergieträger
Als Primärenergieträger wird bei den BHKW-Modulen ausschließlich Gas eingesetzt. Bei den Spitzenlastkesseln wird hauptsächlich Erdgas sowie Heizöl als Ausweichbrennstoff eingesetzt. Die drei installierten BHKW-Module mit einer thermischen Leistung von je 1 505 Kilowatt und einer elektrischen Leistung von je 1 416 Kilowatt decken im Endausbauzustand des Fernwärmenetzes der Stadt Diekirch rund 70 Prozent der gesamten thermischen Energie und ermöglichen durch eine rationelle Primärenergienutzung eine Reduktion der CO2-Emissionen von 38 Prozent resp. knapp 6 600 Tonnen pro Jahr im Vergleich zu einer klassischen dezentralen Wärmeversorgung mittels Heizkesseln.
Die von den Generatoren der drei BHKW-Modulen produzierte elektrische Energie wird über Mittelspannungstransformatoren in das öffentliche Stromnetz der Stadt Diekirch eingespeist.
Die gesamten Investitionskosten der neuen Energiezentrale belaufen sich auf rund neun Millionen Euro. Davon wird die Technik, die sich auf 5,4 Mio. Euro beläuft, zu 1,1 Mio. Euro vom „Fonds pour la protection de l'environnement“ subventioniert.
Das gesamte Fernwärmenetz der Stadt Diekirch ist bereits zu ca. 85 Prozent verlegt und erreicht im Endbauzustand eine gesamte thermische Anschlussleistung seitens der Verbraucher von rund 22 500 Kilowatt thermischer Energie. Momentan versorgen 180 Fernwärme-Übergabestationen mehr als 750 Haushalte, öffentliche und kommerzielle Gebäude mit thermischer Energie. (VON NICO MULLER)