Traditionelle „Mäertesfeier“ der Luxemburger Armee auf dem Herrenberg

Ein recht kühler Wind wehte am Morgen des 11. November über das „Square de l’indépendance“ der „Caserne Grand-Duc Jean“ in Diekirch, auf dem die Luxemburger Armee das traditionelle Fest ihres Schutzpatrons, dem heiligen Martin, feierte. Neben Verteidigungsminister Jean-Marie Halsdorf, General Gaston Reinig, „Chef d’état major“ der Luxemburger Armee, Colonel Romain Mancinelli, Kommandant des militärischen Zentrums auf Herrenberg und Armee-Aumônier Lieutenant-Colonel Nicolas Wenner hatte sich noch eine ganze Reihe weiterer Ehrengäste aus dem In- und Ausland zu dieser Feier eingefunden.

Nachdem Minister Jean-Marie Halsdorf, General Gaston Reinig und Colonel Romain Mancinelli die Ehrenfront der Soldaten abgeschritten und die Trikolore gegrüßt hatten, war es dem Kommandanten des Militärzentrums vorbehalten, die Mitglieder der Luxemburger Armee und die Ehrengäste zu begrüßen. „Im Rahmen der Sicherheitspolitik ist das „3D Konzept“ (Diplomatie, Défense et Développement) eine klare Vorgabe der Regierung. Diese Zielsetzung setzt damit auch Parameter der Verteidigung fest“, so Colonel Mancinelli.

„3D-Konzept als Parameter für Personal und Ausrüstung“

In diesem Zusammenhang seien die Missionen der Armee klar im Militärgesetz von 2007 aufgestellt worden und darauf basiere auch ein gewisses Niveau von Ambitionen, um die entsprechenden Missionen erfüllen zu können. Die Deklination hiervon spiegele auch eine Personalstruktur wider, fixiere die Bedürfnisse an Ausrüstung sowie der Ausbildung der Einheiten des „Centre Militaire“.

Was die Ausrüstung betreffe, so stehe die Luxemburger Armee viel besser da als so manche Armeen anderer Länder, so Colonel Mancinelli. Bester Beweis hierfür seien die modernen hochtechnisierten „Dingo“ (Allschutz-Transport-Fahrzeug – ATF). Parallel dazu werde mit den freiwilligen „Unités en disponibilité opérationelles“ (UDO) aber auch der Personalstand der Armee diesen Ambitionen gerecht.

Auch das Engagement im Bereich der friedenserhaltenden Operationen habe seit 1991 stetig zugenommen, so Mancinelli weiter, deshalb werde auf die sehr wichtige seelische und psychologische Betreuung der Soldaten, während und nach den Missionen, durch qualifiziertes Personal sehr großen Wert gelegt. Viel Arbeit falle derzeit noch bei der Rekonversion (zivile Wiedereingliederung) der Soldaten an, wo man sich aber, gemeinsam mit Unterrichtsministerium, auf einem guten Weg befinde. Diese Betreuung der Soldaten sowie die Rekonversion waren auch Themen, die Verteidigungsminister Jean-Marie Halsdorf in seiner Rede anschnitt, dies allerdings nicht ohne auf die zahlreichen Friedenseinsätze der Luxemburger Armee in den zahlreichen verschiedenen Krisengebieten der Erde einzugehen. Sich den Herausforderungen stellen, aber nicht ohne zu vergessen, dass der Mensch immer im Mittelpunkt stehe, sei das erklärte Ziel, so Halsdorf.

„Hoffnung geben auf ein menschenwürdiges Leben“

„So wie der heilige Martin damals in einer kalten Winternacht seinen Mantel in zwei teilte, um das Leben eines Bettlers zu retten, so teilen heute die bei dieser Feier nicht anwesenden Soldaten, die im Einsatz sind, ihre Uniform mit tausenden von Frauen, Kindern und Männern in der Fremde und schenken ihnen damit Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben in ihrem Land“, erklärte anschließend auch Armee-Aumônier Lieutenant-Colonel Nicolas Wenner. Diese Soldaten dienten dem Weltfrieden und verteidigten somit auch den Frieden unserer Heimat. An diesem Tag solle ihnen ganz besonders das Gebet in Verbundenheit mit dem Schutzpatron, dem heiligen Martin gelten. Anschließend überreichte der Kommandant der Luxemburger Armee, General Gaston Reinig, das Ehrenschwert für herausragende Resultate während der Ausbildung an Sgt. David Nothar des „Centre Militaire“ sowie an Sgt. Laurent Lemaire der Miltärmusik. Mit der Nationalhymne und einer Militärparade wurde die Martinsfeier beendet. (ArWa)