Im Dokumentationszentrum über die Migrationen in Düdelingen ist zurzeit die Fotoausstellung „Sala de Espera“ zu sehen. Die Bilder stammen von dem Fotografen Gabriel Martinez. Er nahm sie 1969 während einer Auswanderungswelle von Portugiesen in Frankreich auf.

Vor 40 Jahren wanderten die Portugiesen massenweise nach Frankreich und andere europäische Länder aus. Die Diktatur Salazars und die desolaten Wirtschaftsbedingungen bewegten Tausende dazu, ihr Heimatland zu verlassen und ihr Glück im Ausland zu suchen. Für die meisten von ihnen war der Bahnhof von Hendaye an der spanisch-französischen Grenze die erste Station in ihrem neuen Leben. Dort harrten Männer, Frauen und Kinder stundenlang aus, um auf ihre Einreisepapiere und die Weiterfahrt nach Paris oder in andere europäische Länder zu warten. Viele von ihnen kamen auch nach Luxemburg.

Gabriel Martinez beobachtete im Wartesaal des Bahnhofs von Hendaye mit viel Feingefühl die wartenden Menschen mit der Kamera. Das Ergebnis sind großformatige Schwarzweißbilder. Sie drücken Hoffnung, Ungewissheit vor der Zukunft und oft auch Unsicherheit aus.

Die Ausstellung ist bis zum 27. März im Dokumentationszentrum über die Migrationen zu sehen. Sie kann von donnerstags bis sonntags zwischen 15 und 18 Uhr besichtigt werden. Im Rahmen der Ausstellung sind auch Diskussionsrunden über die portugiesische Einwanderung und die derzeitige Situation der Portugiesen in Luxemburg vorgesehen. (rsd)