Mabika sichert sich Titelgewinn

Eine internationale Gala bildete am 3. Dezember den sportlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 75. Jubiläum des Boxing-Club Düdelingen. Nicht weniger als sieben Profiduelle hatte das Veranstaltungsteam um Manager Raymond Goy auf die Beine gestellt.

Die Zuschauer machten sich kurz vor Mitternacht allerdings mit zwiespältigen Gefühlen auf den Heimweg. Zum einen hatten sie gerade einen guten Kampf zwischen Taylor Mabika (Team Goy) und Marco Heinichen (D) um den vakanten Titel des „Champion International du Luxembourg“ im Cruisergewicht gesehen, auf der anderen Seite konnten die Mehrzahl der übrigen Kämpfe die Erwartungen jedoch nicht erfüllen. „Es ist immer schade, wenn ein Boxkampf bereits in der ersten Runde durch K. o. beendet wird. Das bringt weder den Zuschauern noch den Athleten etwas“, ging auch Veranstalter Goy mit einigen Boxern hart ins Gericht.

Guerfi ohne ernstzunehmenden Gegner

In der Tat hatten im Centre Hartmann mehrere Kämpfer die Bezeichnung Berufsboxer nicht verdient. In fünf Kämpfen, die allesamt frühzeitig zu Ende gingen, war das Leistungsgefälle zwischen den beiden Boxern einfach zu groß. IBF-Youth-Weltmeister Karim Guerfi (Salle Goy) wollte bei seiner Rückkehr nach Düdelingen eigentlich einen intensiven Aufbaukampf über sechs Runden bestreiten. Gegner Krastan Krastanov (BUL) war allerdings absolut kein Gradmesser für den aufstrebenden Franzosen. „Je veux un combat sérieux“ so die letzten Anweisungen von Rachid Guerfi – Vater und Trainer des Weltmeisters – vor dem ungleichen Duell. Und bereits kurze Zeit und zwei Niederschläge später war der Kampf beendet. „Mein Ziel ist es nun, im kommenden Jahr um den EBU-Titel zu boxen und warum nicht hier in Düdelingen“, wagte Guerfi nach seinem Kurzauftritt einen Blick in die nahe Zukunft.

Eine Entschädigung zum Abschluss

Rico Müller (D) und Harasch Hotaki (AFG) beendeten ihre Kämpfe im Weltergewicht gegen türkische Gegner ebenfalls im Schnellverfahren und konnten ihr boxerisches Talent leider nur andeuten. Mohamed Dali und Petit-Jésus Gnitedem gehören beide dem Team Goy an und feierten am Freitag ein gelungenes Profidebüt. Dali kam gegen Bülut Özcan (TUR) nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser zur Geltung und feierte nach vier Runden einen einstimmigen Punkt- sieg. Gnitedem deutete gegen Traian Dimitrov (BUL) – der immerhin während zwei Runden auf den Beinen blieb – an, dass er über die erforderlichen Eigenschaften eines Profiboxers verfügt. Mit schnellen Beinen und harten Treffern war Gnitedem Chef im Ring und beendete das Duell in der zweiten Runde mit einem Leberhaken.

Der Hauptkampf zwischen Mabika und Heinichen entschädigte die Zuschauer dann schließlich doch noch für den bis dahin unbefriedigenden Kampfsportabend. Gegen den erfahrenen Heinichen (46 Profikämpfe) musste Mabika allerdings die erforderliche Geduld aufbringen, ehe seine athletischen und boxtechnischen Vorteile zum Tragen kamen. Der deutsche Routinier ging kein Risiko ein und versuchte, seinen Gegner auf Distanz zu halten. Mit fortschreitender Kampfdauer kam Mabika aber immer besser zur Geltung. Die Zermürbungstaktik des aus dem Gabun stammenden Boxers ging schließlich in der neunten und vorletzten Runde auf, als Heinichen nach dem zweiten Niederschlag definitiv besiegt war.
(VON PAUL JAAQUES - FOTOS: PAUL ERNSTER)