Brunnen in Warken offiziell seiner Bestimmung übergeben
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Ettelbrück ist zu hundert Prozent Selbstversorger beim Trinkwasser, neben einer Quelle in Rollingen bei Mersch, die während des Ersten Weltkrieges angekauft wurde, kann die Stadt auf mehrere Bohrungen auf ihrem Gebiet zurückgreifen. Das Thema Trinkwasser ist aktueller denn je, die Bevölkerung wächst, der Klimawandel macht zu schaffen und es wird immer trockener; somit sahen sich die Gemeindeoberen in der Pflicht nach einer weiteren Möglichkeit zur Trinkwassergewinnung Ausschau zu halten. Bohrungen haben dann ergeben, dass in Warken - das Dorf gehört zu Ettelbrück - am Ort „an de Buchen“ noch eine Quelle erschlossen werden konnte, zudem konnte die Landparzelle, auf der diese sich befindet, auf einfachem Wege erworben werden. Die neu erschlossene Quelle liefert fünfundzwanzig Kubikmeter Wasser pro Stunde und kann bei Bedarf bis auf vierzig Kubikmeter hochgefahren werden. Aktuell kann Ettelbrück auf 2.400 Kubikmeter Wasser pro Tag zurückgreifen; Rollingen liefert 720 cbm, „an den Buchen“ 600 cbm, und die Quellen auf „Kalkesdelt“ und im Grondwee (die beiden letzteren können nicht durchgehend angezapft werden) den Rest. Zurzeit werden 80 bis 85 Prozent dieser möglichen Wasservorräte genutzt. Die Quelle „an de Buchen“, deren Bohrbeginn Ende 2020 stattfand und bei der 24/24 Stunden gepumpt wird, hat natürlich einen Impakt auf die Landwirtschaft und Schutzzonen mussten eingerichtet werden, doch auch hier traf man bei den Betroffenen auf keinerlei Hindernisse. Zur Erschließung der Quelle ist ein Budget von 1,694 Millionen Euro gestimmt worden, eine finanzielle Unterstützung in Höhe von zwanzig Prozent kommt vom Innenministerium. Das Wasser aus „den Buchen“ wird in der Höhe des Krankenhauses in das örtliche Netz eingespeist. Wurde bisher die Trinkwasserzufuhr der Gemeinde Ettelbruck vom südlichen Teil her gewährleistet, so wird die Quelle „Buchen“ jetzt den nördlichen Teil der Gemeinde Ettelbrück, also Warken und das Krankenhaus in der avenue Salentiny absichern. Bei möglichen Problemsituationen könnte nämlich die Wasserversorgung über den südlichen Teil nicht ausreichen. In Vertretung von Innenministerin Taina Bofferding merkte Landwirtschaftsminister Claude Haagen an, dass viele sich keine Gedanken über das Thema Wasser machen. „Das Wasser muss für jeden zugänglich sein, jedoch muss es auch erschwinglich sein. Wichtig ist, dass Trinkwasser in der öffentlichen Hand bleibt“, so Haagen weiter; gemeint dabei sind Staat, Gemeinden und Gemeindesyndikate. Zum Schluss dankte er der Gemeinde Ettelbrück für die Investition. Nach einem Hinweis, dass in der Bauphase die Gelegenheit wahrgenommen wurde, noch eine Wetterstation der ASTA auf dem Gelände aufzustellen, hatten die Gäste dann Gelegenheit sich die Anlage unter Tage anzuschauen.