Dr. Charles Marx war Chirurg, Fluchthelfer und Resistenzler im Zweiten Weltkrieg und später dann Minister. Geboren am 26. Juli 1903 in Luxemburg eröffnete er in Eigenverantwortung am 20. Juni 1936 die Clinique Chirurgicale St.Louis in Ettelbrück. Zu dem Zeitpunkt war er der einzige Chirurg für das ganze Ösling. Da er während dem « Sitzkrieg » 1939-1940 zwei abgeschossenen und in seinem Krankenhaus internierten französischen Piloten zur Flucht verholfen hatte, musste er sich mit seiner Familie beim Einmarsch der Wehrmacht in Luxemburg am 10. Mai 1940 nach Frankreich absetzen. Dort schloss er sich der Résistance an und war verantwortlich für den Aufbau deren medizinischen Dienstes. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs kehrte er als hochdekorierter Offizier der französischen Armee nach Luxemburg zurück. Am 1. Oktober 1945 in die Abgeordnetenkammer gewählt, wurde Marx im darauffolgenden Monat zum Gesundheitsminister in die Regierung der Nationalen Union berufen. Zudem war er der erste Sportminister in Luxemburg. Bei einem Autounfall am 13. Juni 1946 im französischen La Ferté-sous-Jouarre kamen er und seine Ehefrau ums Leben. Da die Familie von Dr. Marx sich Gedanken um den Erhalt seines Nachlasses, bestehend aus Dokumenten, Unterlagen, Diplomen, seinem Schriftverkehr, u.a. und seiner Memorabilia macht, gab es eine Unterredung zwischen dem Neffen Louis Rippert aus Brüssel, dessen Schwägerin Maria Orac-Rippert aus Zolver, dem Bürgermeister der Stadt Ettelbrück, Jean-Paul Schaaf, dem Vorsteher des Gemeindearchivs, Romain Heckemanns, sowie dem Präsidenten des Patton Memorial-Museums, Jos Tholl. In Letzterem wird die Museographie umgestellt werden und es würde sich somit anbieten die Memorabilia, darunter Marx‘ Légion d’honneur und sein Offizierskepi, aufzunehmen. Die Vertreter der Familie Marx zeigten sich erfreut über die Vorschläge und wollen nach Rücksprache mit dem Familienverbund in naher Zukunft einen unterschriftsreifen Vertrag (contrat de dépôt) vorlegen.